Der Bezirk Lienz umfasst ganz Osttirol und hat seit der Angliederung des heutigen Südtirols an Italien (1919) keine direkte Verbindung mit dem restlichen Bundesland. Die periphere Lage abseits der großen Zentren und die anfänglich schlechte Verkehrsanbindung behinderten lange Zeit die wirtschaftliche Entwicklung des Bezirkes. Erst der Bau des Felber Tauern-Tunnels 1967 ermöglichte es, den Rückstand zum Teil aufzuholen. International tätige Firmen haben heute in Osttirol Niederlassungen errichtet, unter ihnen Liebherr, Durst und Loacker. Sowohl Siedlungs- als auch wirtschaftliches Zentrum ist die Stadt Lienz im gleichnamigen Becken, am Zusammenfluss von Drau und Isel. Schon die Römer haben in der Nähe des heutigen Dölsach die Stadt Aguntum angelegt, wovon heute noch Ruinen zu sehen sind. Weitere bedeutende Gemeinden sind Matrei i.O. und Sillian. Die Seitentäler zählen von Nordtirol aus gesehen zu den abgelegensten Gebieten des Bundeslandes. Der Bezirk hat Anteil am Nationalpark Hohe Tauern mit dem Großglockner als höchsten Berg Österreichs und dem Großvenediger. Der Gebirgszug wirkt gleichzeitig als Wetterscheide bei Nordwest- bis Nordströmungen und beschert Osttirol ein anderes, häufig milderes Wetter als dem übrigen Bundesland. |