Kulturlandschaftswandel in Südtirol seit 1950

Christine Wanker, Alexander Dusleag

Home > Geographie > Kls > St. Ulrich > Wandel der Kulturlandschaft > Touristische Nutzung
Logo Projekt Kls Logo Provinz Bozen Logo Abteilung Natur und Landschaft

Touristische Nutzung

Der Tourismus hat sich in der Nachkriegszeit stark verändert. Bis in die 1950er Jahre hat in St. Ulrich der Sommertourismus stark dominiert, doch seit den 1960er Jahren gewinnt der Wintersport immer mehr an Bedeutung. Es wurden neue Aufstiegsanlagen gebaut, so die Sessellifte von St. Ulrich auf Raschötz und St. Jakob, und im Jahr 1963 wurde die Secedaseilbahn eröffnet. (Sullmann 1999, S. 110) Im Jahre 1965 entfielen 33 % der Nächtigungen auf den Winter. Durch den Bau weiterer Aufstiegsanlagen im Tal und durch die im Jahr 1970 stattgefundene alpine Weltmeisterschaft wuchs die Bedeutung von St. Ulrich als Wintersportort weiter an. So entfielen im Jahr 1975 bereits knapp 40 % der Übernachtungen auf den Winter. Dieser Trend setzte sich fort und bereits im Jahr 1991 nächtigten in den beiden Saisonen gleich viele Touristen in der Gemeinde. Im Jahr 2001 fanden 54 % der Nächtigungen in den Wintermonaten statt. (TirolAtlas)

Bis in die 1970er Jahre erfuhren die Übernachtungen einen rasanten Anstieg. In den folgenden Jahren bewegte sich die Anzahl der Nächtigungen im Bereich von 600.000 pro Jahr. Seither schwankt die Zahl und liegt mit einigen Abweichungen bei etwa 500.000 Übernachtungen pro Jahr. Erst seit dem Jahr 2000 ist ein leichter aufwärts Trend erkennbar.

Die Ankünfte pro Jahr sind hingegen seit dem Jahr 1951 kontinuierlich gestiegen. Seit dem Jahr 1951, wo 12.235 Gäste St. Ulrich besuchten, hat sich die Zahl der Ankünfte fast verachtfacht. Im Jahr 2006 besuchten 96.793 Touristen die Gemeinde. In Anbetracht der registrierten Nächtigungen und der steigenden Besucherzahl ergibt sich eine kontinuierliche Reduzierung der Verweildauer der Touristen. Die Aufenthaltsdauer sank von etwa 15 Tagen zu Beginn der 1950er Jahre auf etwa 6 Tage im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Dies führt zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen in den beiden Hauptsaisonen.

Die Anzahl der Beherbergungsbetriebe hat seit den 1970er Jahren abgenommen. Betrachtet man die Zahlen des Sommerhalbjahres zwischen 1975 und 2001 geht daraus hervor, dass die Betriebszahl nach einem leichten Anstieg im Jahr 1980, seither um etwa 40 % abgenommen hat. Eine ähnliche Entwicklung nahm auch die Bettenzahl, die laut Statistik von 5560 im Jahr 1975 zunächst noch auf 6303 im Jahr 1980 angestiegen ist, seit den 1990er Jahren aber im Bereich von etwa 4500 Betten liegt.

© Universität Innsbruck | Impressum | Aktualisiert am: 22.12.2008

Ankünfte

Darunter versteht man die Zahl der Gäste, die in einem Beherbergungsbetrieb Unterkunft finden.  Astat 2007b

Beherbergungsbetriebe

Zu den Beherbergungsbetrieben zählen all jene Unternehmen, die den Touristen Unterkunft bieten. Man unterscheidet zwischen gastgewerblichen Beherbergungsbetrieben (Hotels, Gasthöfe, Pensionen, Garnis, Residences, Motels und Hoteldörfer) und nicht-gastgewerblichen Beherbergungsbetrieben (Privatquartiere, Campingplätze, Feriendörfer, Berggasthäsuer, Schutzhütten, Ferienheime, Jugendferienheime und -herbergen). Zu den Privatquartieren zählen jene Betriebe, die möblierte Zimmer oder Wohnungen an Feriengäste vermieten. Als Privatquartieren gelten auch jene Betriebe, die Urlaub auf dem Bauernhof anbieten, die im entsprechenden Landesverzeichnis eingetragen sind.  Astat 2007b

Übernachtungen

Die Übernachtungen geben die Nächte an, die von den Gästen in Beherbergungsbetrieben verbracht worden sind.  Astat 2007b