Kulturlandschaftswandel in Südtirol seit 1950

Christine Wanker, Alexander Dusleag

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Touristische Nutzung

Bereits vor dem Ersten Weltkrieg war Toblach eine wichtige touristische Destination und einer der wichtigsten Sommerfrischeorte Tirols.

Nach den wirtschaftlichen Einbrüchen, die durch die beiden Weltkriege verursacht worden sind, verzeichnete der Fremdenverkehr in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder einen starken Aufschwung. Diese Entwicklung wird auch anhand der statistischen Daten ersichtlich. Zwischen 1951 und 2006 stiegen die Ankünfte von etwa 6.300 auf knapp 110.000 an. Im selben Zeitraum erhöhten sich die Übernachtungen von knapp 42.700 auf etwa 532.000. Der stärkste Anstieg der Ankünfte fand dabei in den Jahren zwischen 1960 und 1980 sowie seit den späten 1990er Jahren statt. Die Nächtigungen entwickelten sich bis zu Beginn der 1990er Jahre positiv. Nach einem kurzen Einbruch Mitte der 1990er Jahre, erlebten sie aber wieder einen Aufschwung.

Aufgrund dieser Entwicklung stiegen die Nächtigungen pro Einwohner rasant an. Noch im Jahr 1951 entfielen auf jeden Einwohner 17,3 Übernachtungen, im Jahr 2001 waren es bereits 163. Eine starke Zunahme erfuhr auch die Bautätigkeit, vor allem in den 1970er Jahren. Damals war die Nachfrage nach Zweitwohnungen vor allem durch Norditaliener sehr hoch. Viele Hotels, Pensionen und Garnis wurden gebaut. Die Anzahl der Beherbergungsbetriebe (im Sommerhalbjahr) hat zwischen 1975 und 1990 zugenommen, seither aber wieder leicht abgenommen. Im Jahr 2001 wurden 165 Betriebe gezählt. Auch die Bettenzahl erfuhr einen Anstieg und liegt seit den 1980er Jahren auf etwa 5.000. Betrachtet man die Qualität der Beherbergungsbetriebe fällt auf, dass es nur sehr wenige vier-Sterne Hotels und zwei Campingplätze gibt.

Eine wichtige Rolle spielt auch der Urlaub auf dem Bauernhof: Im Jahr 2000 wurden 37 Betriebe mit Urlaub auf dem Bauernhof gezählt, dies entspricht knapp 15 % der Landwirtschaftsbetriebe. Im Januar 2008 boten 46 Betriebe Urlaub auf dem Bauernhof an (mündliche Mitteilung Tschurtschenthaler).

Seit den 1970er Jahren hat der Tourismus in den Wintermonaten kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Trotz der Auflassung einiger Skianlagen in den letzten Jahren, ging der Besucherstrom im Winter nicht zurück. Dazu trugen der Ausbau der Anlagen für den Langlaufsport und die wenig entfernten Skigebiete der umliegenden Gemeinden bei. Zudem bestehen seit Ende der 1990er Jahre Skisprungschanzen, an denen regelmäßig Wettbewerbe stattfinden.

Nach wie vor dominiert in der Gemeinde Toblach der Fremdenverkehr im Sommerhalbjahr. In den Sommermonaten bietet Toblach neben den beiden Naturparks, den Seen und den vielen Wandermöglichkeiten seit Kurzem auch einen Naturbadeteich, der in der Nähe des Erholungsparks in Toblach errichtet worden ist.

© Universität Innsbruck | Impressum | Aktualisiert am: 22.12.2008

Ankünfte

Darunter versteht man die Zahl der Gäste, die in einem Beherbergungsbetrieb Unterkunft finden.  Astat 2007b

Beherbergungsbetriebe

Zu den Beherbergungsbetrieben zählen all jene Unternehmen, die den Touristen Unterkunft bieten. Man unterscheidet zwischen gastgewerblichen Beherbergungsbetrieben (Hotels, Gasthöfe, Pensionen, Garnis, Residences, Motels und Hoteldörfer) und nicht-gastgewerblichen Beherbergungsbetrieben (Privatquartiere, Campingplätze, Feriendörfer, Berggasthäsuer, Schutzhütten, Ferienheime, Jugendferienheime und -herbergen). Zu den Privatquartieren zählen jene Betriebe, die möblierte Zimmer oder Wohnungen an Feriengäste vermieten. Als Privatquartieren gelten auch jene Betriebe, die Urlaub auf dem Bauernhof anbieten, die im entsprechenden Landesverzeichnis eingetragen sind.  Astat 2007b

Übernachtungen

Die Übernachtungen geben die Nächte an, die von den Gästen in Beherbergungsbetrieben verbracht worden sind.  Astat 2007b