Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau mit dem Verwaltungssitz in Schlanders ist 1962 durch den Zusammenschluss der Gemeinden des westlichen Südtirols entstanden. Die Talgemeinschaft umfasst das Etschtal vom Reschenpass bis Naturns mit Sonnberg und Nörderberg und die zahlreichen kleinen Seitentäler. Schon zur Römerzeit führte durch den Vinschgau die Via Claudia Augusta, von der noch heute einige Meilensteine zu sehen sind, und gab den Anstoß zur Entwicklung des Tals zu einem Durchzugsraum. Die inneralpine Schutzlage und große Eintiefung des Vinschgaus sind für die extrem geringen jährlichen Niederschlagsmengen verantwortlich und machten seit jeher eine künstliche Bewässerung notwendig. Die Tallagen sind vom Obstbau geprägt, wobei vor allem Äpfel und Marillen angebaut werden, im unteren Teil des Vinschgaus wird Gemüsebau betrieben, Erdbeeren wachsen als Sonderkulturen im Martell. Der Tourismus spielt lediglich eine untergeordnete Rolle, wobei als Attraktionen der Reschensee mit dem Kirchturm des versunkenen Ortes Graun sowie die kleine Stadt Glurns zu nennen sind. In Schnals befindet sich ein Gletscherschigebiet und auch der Ortler, höchster Berg Südtirols, liegt auf dem Gebiet der Bezirksgemeinschaft. Durch Regionalentwicklungsprogramme hat in den letzten Jahren auch der Obervinschgau den wirtschaftlichen Anschluss an die übrigen Landesteile geschafft. |