Kulturlandschaftswandel in Südtirol seit 1950

Christine Wanker, Alexander Dusleag

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Gemeinde Kaltern an der Weinstraße

Wichtige Daten der Gemeinde
Seehöhe 212-1856 m
Bevölkerung (2006) 7.411
Fläche 48,0 km²
Hauptort Kaltern
Fraktionen 6
Ortschaften 4
Weiler 3

Angrenzende Gemeinden: Amblar, Cavareno, Eppan an der Weinstraße, Neumarkt, Pfatten, Ruffrè, Sarnonico, Tramin an der Weinstraße


Die Gemeinde Kaltern lebte in den 1950er Jahren fast ausschließlich von der Landwirtschaft. Dabei waren vor allem der Wein- und Obstbau aber auch die Viehwirtschaft und der Ackerbau von Bedeutung. Schon bald setzte ein großer Wandel in der Landwirtschaft ein, der durch die Mechanisierung hervorgerufen wurde. Die Anbauflächen für Obst und Wein wurden ausgedehnt, was die Aufgabe des Ackerbaus und der Grünlandwirtschaft zur Folge hatte. Auch die Viehwirtschaft verlor an Bedeutung. Heute dominiert der intensive Obst- und Weinbau, der durch moderne Anbaumethoden und eine geringere Sortenvielfalt gekennzeichnet ist.

Diagramm Wandel

Der Kalterer See, der Wein und die Mendel stellten in den 1950er Jahren wichtige Anziehungspunkte für den aufkommenden Tourismus dar. Die Zahl der Ankünfte und Übernachtungen stieg seit den späten 1950er Jahren bis gegen Ende der 1980er Jahre stark an. Dies hatte zur Folge, dass viele neue Beherbergungsbetriebe entstanden, die das Siedlungsbild veränderten. Der Urlaub auf dem Bauernhof spielt eine wichtige Rolle in Kaltern.

Diagramm Ist-Zustand

Die Bautätigkeit ließ aus den einst geschlossenen Siedlungen im Raum Kaltern, Mitterdorf, St. Anton und St. Nikolaus eine Streusiedlung entstehen, in der die Übergänge zur nächsten Ortschaft fließend sind. Die Zersiedelung ist hoch, was auf eine starke Bautätigkeit im landwirtschaftlichen Grün hinweist. Seit den 1970er Jahren sind viele Wohnhäuser in den eigens dafür ausgewiesenen Zonen entstanden. Auch die öffentliche Infrastruktur wurde ausgebaut.

Weitere Daten der Gemeinde
Bevölkerungsdichte auf Gemeindeebene (2006) 1,55 Einw/ha
Bevölkerungsdichte auf Dauersiedlungsraum (2006) 7,64 Einw/ha
Siedlungsfläche pro Einwohner (2001) 320 m²
Gebäudezahl (2001) 1.491
Wohnungen/Wohngebäude (2001) 2,44
Landwirtschaftliche Nutzfläche (2000) 1.422 ha
Landwirtschaftsbetriebe (2000) 859
Übernachtungen Tourismusjahr (2006) 417.205
Übernachtungen/Einwohner (2006) 56
Tageseinpendlersaldo (2001) -656

Die Zahl der Erwerbstätigen im primären Sektor ist stark zurückgegangen. Nach wie vor sind aber 15 % der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft tätig. Im tertiären Sektor arbeiten 63 % der Erwerbstätigen. Auch die Handerwerker- und Gewerbebetriebe bieten vielen Einheimischen einen Arbeitsplatz. Trotzdem ist Kaltern eine Auspendlergemeinde.

Weiterführender Link: Kaltern a.d.W. beim Tirol Atlas

© Universität Innsbruck | Impressum | Aktualisiert am: 22.12.2008

Ortschaft

Es handelt sich dabei im Allgemeinen um eine Gruppe von angebauten oder nahestehenden Häusern, die mit öffentlichen oder privaten Einrichtungen bzw. anderen Diensten ausgestattet sind und dadurch auch für die Bewohner benachbarter Orte von Bedeutung sind.  Astat 2006c

Wohngebäude

Unter Wohngebäude versteht man ein Gebäude oder einen Teil davon, das ausschließlich oder vorwiegend zu Wohnzwecken dient.  Astat 2004b

Ankünfte

Darunter versteht man die Zahl der Gäste, die in einem Beherbergungsbetrieb Unterkunft finden.  Astat 2007b

Beherbergungsbetriebe

Zu den Beherbergungsbetrieben zählen all jene Unternehmen, die den Touristen Unterkunft bieten. Man unterscheidet zwischen gastgewerblichen Beherbergungsbetrieben (Hotels, Gasthöfe, Pensionen, Garnis, Residences, Motels und Hoteldörfer) und nicht-gastgewerblichen Beherbergungsbetrieben (Privatquartiere, Campingplätze, Feriendörfer, Berggasthäsuer, Schutzhütten, Ferienheime, Jugendferienheime und -herbergen). Zu den Privatquartieren zählen jene Betriebe, die möblierte Zimmer oder Wohnungen an Feriengäste vermieten. Als Privatquartieren gelten auch jene Betriebe, die Urlaub auf dem Bauernhof anbieten, die im entsprechenden Landesverzeichnis eingetragen sind.  Astat 2007b

Erwerbstätige

Personen mit 15 oder mehr Jahren aus der Wohnbevölkerung, welche selbstständig oder in einem Dienstverhältnis einer Tätigkeit nach gehen, durch die sie einen Ertrag oder eine Vergütung erhalten. Als erwerbstätig gelten auch jene, die ohne einen geregelten Arbeitsvertrag mit einem Familienmitglied mitarbeiten, welches eine selbstständige Tätigkeit ausübt (mithelfendes Familienmitglied).  Astat 2006b

Landwirtschaftliche Nutzfläche

Sie ist eine Teilmenge der landwirtschaftlichen Gesamtfläche und besteht aus der Gesamtheit der Äcker, Hausgärten, landwirtschaftlichen Gehölzekulturen, Dauerwiesen und Edelkastanienhainen.  Astat 2002

Übernachtungen

Die Übernachtungen geben die Nächte an, die von den Gästen in Beherbergungsbetrieben verbracht worden sind.  Astat 2007b