Kulturlandschaftswandel in Südtirol seit 1950

Christine Wanker, Alexander Dusleag

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Gemeinde Naturns

Wichtige Daten der Gemeinde
Seehöhe 518-3081 m
Bevölkerung (2006) 5.274
Fläche 67,0 km²
Hauptort Naturns
Fraktionen 3
Ortschaften 3
Weiler 1

Angrenzende Gemeinden: Algund, Kastelbell-Tschars, Lana, Partschins, Plaus, Sankt Pankraz, Schnals, Ulten


In den 1950er Jahren war die Gemeinde Naturns eine fast ausschließlich landwirtschaftlich geprägte Gemeinde. Heute ist der Fremdenverkehr das wichtigste Standbein der Wirtschaft. Seit den 1970er Jahren stieg die Zahl der Ankünfte und Übernachtungen stark an, sodass heute pro Einwohner knapp 81 Nächtigungen pro Jahr anfallen.

Diagramm Wandel

Eine wichtige Rolle spielt auch das produzierende Gewerbe. Bereits in den 1960er Jahren wurden erste Industriebetriebe in Naturns angesiedelt, die auch für die umliegenden Gemeinden interessante Arbeitsstätten darstellten. Heute gibt es zahlreiche Industrie- und Handwerksbetriebe, die in den acht Gewerbezonen der Gemeinde angesiedelt sind. Ein Zeichen für die hohe Arbeitsplatzzentralität von Naturns war über mehrere Jahre hinweg die positive Pendlerbilanz. Nach wie vor pendeln täglich sehr viele Erwerbstätige nach Naturns, aber das Pendlersaldo war im Jahr 2001 mit –16 leicht negativ.

Diagramm Ist-Zustand

Die Talsohle wird durch den intensiven Obstbau geprägt. Heute herrschen Apfelmonokulturen vor, die im Laufe der Jahre das Getreide und die Wiesen aus dem Landschaftsbild verdrängt haben. Im Zuge der Intensivierung wurden große Flächen entwässert und planiert, um den Anbau und die maschinelle Nutzung zu ermöglichen. Die künstliche Bewässerung ersetzt seither die traditionelle Waalbewässerung. Auf den Berghöfen wird seit der Erschließung durch Seilbahnen und Straßen vor allem Milchwirtschaft betrieben. Der Tourismus stellt für die Landwirte einen wichtigen Nebenerwerb dar.

Weitere Daten der Gemeinde
Bevölkerungsdichte auf Gemeindeebene (2006) 0,79 Einw/ha
Bevölkerungsdichte auf Dauersiedlungsraum (2006) 4,73 Einw/ha
Siedlungsfläche pro Einwohner (2001) 220 m²
Gebäudezahl (2001) 1.055
Wohnungen/Wohngebäude (2001) 2,07
Landwirtschaftliche Nutzfläche (2000) 1.766 ha
Landwirtschaftsbetriebe (2000) 295
Übernachtungen Tourismusjahr (2006) 426.205
Übernachtungen/Einwohner (2006) 81
Tageseinpenlersaldo (2001) -16

Die Siedlungsfläche hat sich in Naturns seit dem Jahr 1954 nahezu vervierfacht. Dazu haben das starke Bevölkerungswachstum, die Abnahme der Haushaltsgröße, der Fremdenverkehr und die Industrie beigetragen. Der Anteil der Einzelhäuser ist mit knapp 25 % sehr hoch. Fünf Bannzonen, die im Jahr 2007 ausgewiesen worden sind, sollen der starken Zersiedelung entgegenwirken.

Weiterführender Link: Naturns beim Tirol Atlas

© Universität Innsbruck | Impressum | Aktualisiert am: 22.12.2008

Einzelhäuser

Darunter versteht man über das Gemeindegebiet verstreute Häuser, die so weit auseinander liegen, dass sie nicht einmal als Weiler gelten können.  Astat 2006c

Wohngebäude

Unter Wohngebäude versteht man ein Gebäude oder einen Teil davon, das ausschließlich oder vorwiegend zu Wohnzwecken dient.  Astat 2004b

Ankünfte

Darunter versteht man die Zahl der Gäste, die in einem Beherbergungsbetrieb Unterkunft finden.  Astat 2007b

Erwerbstätige

Personen mit 15 oder mehr Jahren aus der Wohnbevölkerung, welche selbstständig oder in einem Dienstverhältnis einer Tätigkeit nach gehen, durch die sie einen Ertrag oder eine Vergütung erhalten. Als erwerbstätig gelten auch jene, die ohne einen geregelten Arbeitsvertrag mit einem Familienmitglied mitarbeiten, welches eine selbstständige Tätigkeit ausübt (mithelfendes Familienmitglied).  Astat 2006b

Landwirtschaftliche Nutzfläche

Sie ist eine Teilmenge der landwirtschaftlichen Gesamtfläche und besteht aus der Gesamtheit der Äcker, Hausgärten, landwirtschaftlichen Gehölzekulturen, Dauerwiesen und Edelkastanienhainen.  Astat 2002

Übernachtungen

Die Übernachtungen geben die Nächte an, die von den Gästen in Beherbergungsbetrieben verbracht worden sind.  Astat 2007b

Arbeitsstätte

Die Arbeitsstätte ist eine Wirtschaftseinheit oder ein Teil davon und befindet sich in einem geografisch genau definierbaren Ort (bzw. ausgehend von diesem Ort) leisten eine oder mehrere Personen (als Teil- oder Vollzeitarbeit) Wirtschaftstätigkeiten für dieselbe Wirtschaftseinheit. Nach dieser Definition zählen folgende Orte zu Arbeitsstätten, vorausgesetzt, dass mindestens eine Person darin arbeitet: Agentur, Ambulatorium, Bar, Bergwerk, Büro, Freiberuflerbüro, Garage, Gasthof, Geschäft, Grube, Krankenhaus, Labor, Lager, Magazin, Restaurant, Schule, Werkanlage, Wohnung usw.  Astat 2005c