Kulturlandschaftswandel in Südtirol seit 1950

Christine Wanker, Alexander Dusleag

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Gemeinde Mals

Wichtige Daten der Gemeinde
Seehöhe 921-3738 m
Bevölkerung (2006) 4.996
Fläche 247,1 km²
Hauptort Mals
Fraktionen 9
Ortschaften 9
Weiler 11

Angrenzende Gemeinden: Glurns, Graun im Vinschgau, Laas, Schlanders, Schluderns, Schnals, Scuol, Sent, Sölden, Taufers im Münstertal


Die Gemeinde Mals ist ein landwirtschaftlich geprägter Raum, in dem aber auch der Tourismus und das Handwerk eine wichtige Rolle spielen. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe hat seit den 1950er Jahren aufgrund ungünstiger Besitzverhältnisse, der starken Zerstückelung der Flur und der vorwiegend kleinbetrieblichen Struktur stark abgenommen. Heute dominieren Großbetriebe, die im Durchschnitt 17 Rinder halten. Es herrscht die Grünlandwirtschaft vor und es wird vor allem Milchwirtschaft, aber auch Viehzucht, betrieben.

Diagramm Wandel

Die Ackerflächen sind fast vollständig aus dem Landschaftsbild verschwunden, während der Obstbau in den tiefsten Lagen der Gemeinde langsam Einzug hält. Durch die Mechanisierung und Intensivierung der Landwirtschaft wurde das traditionelle Bewässerungssystem zum Teil aufgegeben. Zudem sind viele lineare, aber auch flächenhafte Landschaftselemente aus der Kulturlandschaft verschwunden. Nach wie vor arbeiten knapp 14 % der Erwerbstätigen im primären Sektor.

Diagramm Ist-Zustand

Die Siedlungsfläche hat seit dem Jahr 1954 mit einem Zuwachs um knapp 150 % eine starke Ausdehnung erfahren. Dazu beigetragen haben das Bevölkerungswachstum, die geringere Haushaltsgröße und der Bau von Handwerkerzonen im Umkreis der einzelnen Fraktionen. Im Durchschnitt entfallen heute auf jeden Einwohner etwa 300 m² Siedlungsfläche. Da nach wie vor hauptsächlich geschlossene Siedlungen in der Gemeinde Mals vorkommen, ist der Anteil der Einzelhäuser an der Gesamtzahl gering. Die Zersiedelung konnte somit bisher verhindert werden.

Der Tourismus hat sich in den letzten fünf Jahrzehnten positiv entwickelt. Die Zahl der Ankünfte und der Nächtigungen ist stark angestiegen, sodass im Jahr 2006 knapp 53 Übernachtungen pro Einwohner verzeichnet wurden. Durch den Ausbau eines Skigebietes und eines Langlaufzentrums gewinnt der Wintertourismus seit den 1970er zunehmend an Bedeutung. Nach wie vor dominiert aber der Tourismus im Sommerhalbjahr. Der Urlaub auf dem Bauernhof stellt gemeinsam mit der Beschäftigung im Aufforstungsbereich oder in Fabriken einen interessanten Nebenerwerb für die Landwirte dar.

Weitere Kennziffern der Gemeinde
Bevölkerungsdichte auf Gemeindeebene (2006) 0,2 Einw/ha
Bevölkerungsdichte auf Dauersiedlungsraum (2006) 11,54 Einw/ha
Siedlungsfläche pro Einwohner (2001) 300 m²
Gebäudezahl (2001) 1160
Wohnungen/Wohngebäude (2001) 1,73
Landwirtschaftliche Nutzfläche (2000) 10.357 ha
Landwirtschaftsbetriebe (2000) 362
Übernachtungen Tourismusjahr (2006) 262.923
Übernachtungen/Einwohner (2006) 53
Tageseinpendlersaldo (2001) -308

Trotz der positiven Entwicklung im Tourismus und der Niederlassung zahlreicher Betriebe in den Handwerkerzonen der Gemeinde, ist das Pendlersaldo der Gemeinde Mals negativ. Täglich gibt es etwa 700 Auspendler, die außerhalb der Gemeinde einer Arbeit nachgehen.

Weiterführender Link: Mals beim Tirol Atlas

© Universität Innsbruck | Impressum | Aktualisiert am: 22.12.2008

Einzelhäuser

Darunter versteht man über das Gemeindegebiet verstreute Häuser, die so weit auseinander liegen, dass sie nicht einmal als Weiler gelten können. Astat 2006c

Wohngebäude

Unter Wohngebäude versteht man ein Gebäude oder einen Teil davon, das ausschließlich oder vorwiegend zu Wohnzwecken dient. Astat 2004b

Rinder

Als Rinder gelten männliche und weibliche Zucht- und Schlachttiere, Milchkühe sowie andere Kühe, die als Masttiere und/oder Arbeitstiere gehalten werden. Astat 2002

Ankünfte

Darunter versteht man die Zahl der Gäste, die in einem Beherbergungsbetrieb Unterkunft finden. Astat 2007b

Erwerbstätige

Personen mit 15 oder mehr Jahren aus der Wohnbevölkerung, welche selbstständig oder in einem Dienstverhältnis einer Tätigkeit nach gehen, durch die sie einen Ertrag oder eine Vergütung erhalten. Als erwerbstätig gelten auch jene, die ohne einen geregelten Arbeitsvertrag mit einem Familienmitglied mitarbeiten, welches eine selbstständige Tätigkeit ausübt (mithelfendes Familienmitglied). Astat 2006b

Landwirtschaftliche Nutzfläche

Sie ist eine Teilmenge der landwirtschaftlichen Gesamtfläche und besteht aus der Gesamtheit der Äcker, Hausgärten, landwirtschaftlichen Gehölzekulturen, Dauerwiesen und Edelkastanienhainen. Astat 2002

Übernachtungen

Die Übernachtungen geben die Nächte an, die von den Gästen in Beherbergungsbetrieben verbracht worden sind. Astat 2007b