Wohlstand und Armut
Armut entsteht nicht bloß aus persönlichem Fehlverhalten, sondern ist über weite Strecken auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Strukturen zurückzuführen, die individuellen Eigenschaften und Schicksalen gegenüber unverträglich sind. Deren Aufeinandertreffen führt zu einer strukturellen Armutsgefährdung, die an dieser Stelle für die Gemeinden untersucht werden soll.
Die Armutsforschung weist Bevölkerungsgruppen und Formen des Zusammenlebens aus, die im besonderen Maße überdurchschnittlich armutsgefährdet sind. Dabei zeigt sich, dass zumeist dieselben betroffen sind, wenn der Grad der Gefährdung auch schwanken mag.
Die hier verwendeten Quoten sind von auf dem Einkommen basierenden Grenzen abgeleitet, die in der Südtiroler Literatur Armutsgrenze, in der österreichischen als Armutsgefährdungsgrenze bezeichnet werden. Dementsprechend finden die Begriffe "arm" und "armutsgefährdet" synonym Verwendung.
Basis für Wohlstand ist für das Gros der Menschen das (Lohn-)Einkommen, aus dem sie ihren Lebensunterhalt bestreiten. Übereinstimmung herrscht bei den Armutsforschern insofern, als dass monetäres "Einkommen" alleine kein ausreichendes Kriterium für Armut oder das Aufspüren von Armut darstellt. Zusätzlich sind die jeweiligen Lebensumstände zu beachten. Äußere, außerhalb der jeweiligen Person und ihres sozialen Umfeldes liegende Einflüsse begünstigen Wohlstands- bzw. Armutsbildung. Diese sind vor allem im Bereich der Wirtschaft und Infrastruktur anzutreffen.
In Summe weisen die Gemeinden der Tiroler Zentralräume fast ausschließlich eine nur unterdurchschnittliche Armutsgefährdung auf, während es sich in den Tälern umgekehrt verhält.
Karten & Texte
- Armutsgefährdung in den Gemeinden 2001
- Armutsrisiko und Wohnbevölkerung
- Armutsrisiko und Zusammenleben
- Wie wohnen die Menschen?
- Was verdienen die Menschen?
- Was arbeiten die Menschen?
- Wirtschaftsstruktur der Gemeinden
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