Armutsrisiko der Haushalte
Laut ASTAT waren im Jahr 2003 14,9% der Südtiroler Haushalte arm (ASTAT 117, S. 93). Eine entsprechende Zahl steht für das Bundesland Tirol nicht zur Verfügung, da ein systematisches Armutsmonitoring nur auf Bundesebene durchgeführt wird. Doch selbst hier sind für die Haushalte keine Zahlen publiziert, da in Österreich zumindest die Berichterstattung auf das Individuum abzielt. 13,2% der Bevölkerung wurden 2003 als armutsgefährdet ausgewiesen (Statistik Austria 2005, S. 11).
Die Armutsgrenze - d.h. das Einkommen unter dem ein Haushalt als arm gilt - wird von den jeweiligen Einkommensverhältnissen des Untersuchungsgebietes abgeleitet, d.h. sie ist in Österreich und Südtirol unterschiedlich hoch. Da das durchschnittliche Einkommen der Bevölkerung im Land Tirol unter dem österreichischen Durchschnitt liegt, kann davon ausgegangen werden, dass dies für die bundeslandspezifische Armutsgrenze ebenfalls zutrifft.
Jahreseinkommen in € (inkl. Sozialtransfer) | ||
Haushaltsgröße | Österreich | Südtirol |
Einpersonenhaushalt | 9.425* | 7.757 |
2-Personenhaushalt | - | 12.929 |
1 Erwachsener+1 Kind | 12.252 | - |
2 Erwachsene | 14.137 | - |
3-Personenhaushalt | - | 17.196 |
2 Erwachsene+1 Kind | 16.965 | - |
4-Personenhaushalt | - | 21.074 |
2 Erwachsene+2 Kinder | 19.792 | - |
5-Personenhaushalt | - | 24.565 |
2 Erwachsene+3 Kinder | 22.620 | - |
Quelle: Statistik Austria 2005, S. 24. ASTAT 117, S. 92. | ||
* Tirol: ca. 8700€ nach grober Schätzung |
Unabhängig von der Bemessung ergeben sich für Südtirol und Österreich dieselben Haushaltstypen, die überdurchschnittlich häufig von Armut betroffen sind. Gemeinsam ist ihnen ein strukturell bedingtes Mißverhältnis zwischen erzielbarem Einkommen und notwendigen Ausgaben. Im besonderen Maße trifft dies auf folgende Gruppen zu:
- Singlehaushalte
- Paare mit einem einzigen Einkommen und mehreren Kindern
- Alleinerzieherhaushalte
Aufgrund der Datenlage lässt sich nur ein sehr unscharfes Bild des lokalen Armutsrisikos auf Basis der Haushaltsgrößen zeichnen. Die feststellbaren Unterschiede zwischen den Gemeinden sind nur gering.
Deutlich werden Unterschiede bei der Darstellung einzelner überdurchschnittlich gefährdeter Gruppen. In Summe treten diese gehäuft in Süd- und Osttirol auf.