Wohlstand - Wirtschaftsstruktur
Das Wohlstandspotenzial einer Gemeinde für seine Bevölkerung steht in engem Zusammenhang mit der lokalen Wirtschaftsstruktur, die sich aus dem örtlichen Arbeitsplatzangebot ergibt. Ihre qualitative Beurteilung hinsichtlich Wohlstandsgunst erfolgt anhand der in dieser Kartensammlung beschriebenen Phänomene:
Nur wenn die Wirtschaft imstande ist, eine ausreichende Anzahl von Arbeitsplätzen anzubieten, kann sie Fundament für breiten Wohlstand sein. Demnach ist die hinreichende Ausstattung einer Gemeinde oder Region mit Arbeitsplätzen nicht nur essenziell für deren wirtschaftliche Kraft und Befindlichkeit, sondern auch für ihr Wohlstandspotenzial.
Die Qualität der Arbeitsplatzausstattung in einer Gemeinde ist ein wichtiger Aspekt bei der Beurteilung der wirtschaftlichen Gegebenheiten. Ihre Bemessung auf Basis der durchschnittlichen Bezahlung in den verschiedenen Branchen erscheint im Hinblick auf den direkten Einfluss der Löhne auf die Wohlstands- bzw. Armutssituation durchaus sinnvoll.
Die Branchendurchmischung stellt - neben der Anzahl der Arbeitsplätze - ein Kriterium für die Breite der wirtschaftlichen Basis dar. Je bunter und ausgeglichener die Mischung, desto geringer ist die Abhängigkeit von den Befindlichkeiten einer Branche. Die örtliche Wirtschaft ist stabiler und weniger anfällig gegenüber äußeren/makroökonomischen Schwankungen und wirtschaftlichen Veränderungen.
Die Dominanz, d.h. das deutliche Überwiegen einer Branche, schafft Abhängigkeiten und die Gefahr der Instabilität des Arbeitsmarktes. Zusätzlich gilt zu beachten, welche Branche dominiert, da die Anfälligkeit z.B. gegenüber konjunkturellen und saisonbedingten Schwankungen unterschiedlich ist. Aufgrund des engen Zusammenhanges von Arbeitslosigkeit und Armut wirken sich Schwankungen bei der Verfügbarkeit eines Arbeitsplatzes direkt auf die Wohlstandssituation aus.
Da für Südtirol zumindest für die jüngere Zeit keine Veröffentlichungen zum mittleren erzielten Einkommen im öffentlichen bzw. diesem nahestehenden Bereich zur Verfügung stehen, kann dieser bei der Ermittlung des Lohnpotenzials keinen Eingang finden. Die hohe Zahl der Arbeitsplätze lässt deren Berücksichtigung jedoch notwendig erscheinen. Wenn der Bereich auch aufgrund seiner Einkommenshöhe nicht eindeutig auf die Plus-Seite der Wohlstandskriterien zu verbuchen ist, so doch aufgrund der relativ hohen Arbeitsplatzsicherheit.
Aufgrund der angeführten Kriterien ergibt sich für Südtirol eine flächenhafte, für das Bundesland Tirol eine stärker an Einzelstandorte konzentrierte Verteilung von Gemeinden mit überdurchschnittlicher Wohlstandsgunst (Details in der Karte "Wirtschaftsstrukturqualität 2001).