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Verkehrsaufkommen in Tirol 2005

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Brennerautobahn, Europabrücke
(©Lars Keller)

Straßenverkehr und Transitproblematik waren auch im Jahr 2005 wieder brennende Themen in der öffentlichen Diskussion. Die ungeklärte Frage, was dem Transitvertrag und der Ökopunkteregelung in der österreichischen Verkehrspolitik folgen soll einerseits und die aktuell immer konkreter werdenden Planungen zum Brennerbasistunnel andererseits, trugen dazu bei. Dies beeinflusste auch die Versuche, Verkehr messbar zu machen. Im Laufe des Jahres 2005 wurden allein im Land Tirol 96 neue Verkehrszählstellen (vor allem auf Landes- und Bundesstraßen) eingerichtet.

Die absolute Anzahl an Fahrzeugen, die täglich auf Tiroler Autobahnen fuhr, stagnierte im Jahr 2005 im Vergleich zum Vorjahr. Bemerkenswert ist jedoch die Verteilung des Verkehrs auf die verschiedenen Autobahnabschnitte. Auf der Inntalautobahn ist das Verkehrsaufkommen nach Fahrzeugen deutlich höher als auf der Brennerautobahn. Im täglichen Durchschnitt rollen über den Brenner nur etwa halb so viele Fahrzeuge.

Top10 der Zählstellen im Jahr 2005

Die meisten Fahrten pro Tag werden im Nordtiroler Zentralraum rund um Innsbruck gemessen. Die Verteilung der Fahrten nach Fahrzeugklassen zeigt aber, dass auf der Brennerautobahn der Anteil der schweren Fahrzeuge deutlich höher ist als im Inntal. Das spricht einerseits für die große Bedeutung des Brenners im alpenquerenden Transitverkehr, andererseits auch für den großen Anteil an "hausgemachtem Personenverkehr" im Inntal.

Einige strukturelle Faktoren können zur Erklärung des vergleichsweise hohen Verkehrsaufkommens im Unterinntal beitragen. Das Inntal hat im österreichischen Kontext als einzige höherrangige Verbindung nach Tirol und Vorarlberg große Bedeutung und ist zudem im europäischen Verkehrsnetz Teil der wichtigsten Verbindung von Mitteleuropa über die Alpen nach Italien.

Die Wirtschaftsstruktur im Nordtiroler Inntal ist gekennzeichnet durch eine relativ hohe Konzentration von Großbetrieben im Vergleich mit dem Rest des Tirol Atlas Gebietes. Solche Betriebe des Gewerbes und Einzelhandels ziehen sowohl Lieferanten als auch Kunden aus weiterer Entfernung an. Was den Schwerverkehr angeht zeigt sich im Kartenset Wirtschaft die Bedeutung des Inntals und der Brennerstrecke auch am Anteil von Arbeitsplätzen der Klasse "Verkehr und Nachrichtenübermittlung". Diese Klasse umfasst neben manchen anderen Branchen auch sämtliche Transportdienstleistungen und Speditionen. Es ist anzunehmen, dass die gute überregionale Anbindung, die Grenznähe zu Deutschland und die Lage an der Brennerstrecke die Gründe für diese Konzentration sind.

Strukturfaktoren mit Einfluss auf das "hausgemachte" Verkehrsaufkommen
Land TirolSüdtirolUnterinntalWipptal
Bevölkerung 2001673.504462.999322.77139.462
Bevölkerungsdichte im Dauersiedlungsraum (Pers./km²)436446826565
Betriebe mit 200-499 Beschäftigten8444671
Betriebe mit 500-999 Beschäftigten11580
Betriebe mit > 1000 Beschäftigten7450
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