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Wo werden Milch und Fleisch produziert?

Bedeutung der Milchwirtschaft

Der Anteil von Kühen am gesamten Rinderbestand ist ein einfacher aber trotzdem guter Indikator für die Bedeutung der Milchwirtschaft. Leider ist anhand der statistischen Daten keine Unterscheidung zwischen Mast- und Zuchttieren möglich.

Werden mehr als 150 Jung- und Mastrinder je 100 Kühen (Anteil der Kühe <40%) gehalten, sind Mast und /oder Zucht vorrangiges Wirtschaftsziel, teilweise natürlich durch Milchproduktion ergänzt. Kuhanteile von 40-50% sprechen für eine kombinierte Rindviehhaltung, während Kuhanteile von über 60% (150 Kühe auf 100 Mast- oder Jungtiere) für eine vorrangige Milchproduktion sprechen. Über die genaue Aufteilung der Rinder in den Gemeinden geben die Diagramme Auskunft.

Schwerpunkte der Milchwirtschaft lassen sich fast im gesamten Südtirol, in Nordtirol östlich von Innsbruck und im Allgäu ausmachen. Auch in den südlich angrenzenden italienischen Provinzen überwiegt die Milchwirtschaft bei allerdings meist sehr kleinen Viehbeständen (Ausnahme Nonsberg). Interessant ist die Häufung von Milchviehhaltung in der Nähe von Molkereien, z.B. im Zillertal (wo früher fast jede Gemeinde ihre eigene Molkerei hatte), um Walchsee, Innsbruck, Brixen, Sterzing, Bozen oder Algund.

Grauviehkuh
Bild: Angela Dittfurth

Einen geringen Milchviehanteil weisen dagegen das Wipptal nördlich des Brenners, das Oberinntal und viele Osttiroler Gemeinden auf. Meist handelt es sich dabei um traditionelle Zuchtgebiete, in denen die Milchwirtschaft auch heute noch eine geringere Bedeutung hat. In weiten Bereichen Nordtirols und auch in Bayern (außer im Allgäu) weisen die Zahlen auf eine kombinierte Rinderhaltung hin, wo neben der Milch auch Fleisch vermarktet wird.

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