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Wo wird noch gepflügt und geeggt?

Ackerbau

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Getreidefeld bei Prad (© Angela Dittfurth)

Der Ackerbau in Tirol hat eine weitreichende Tradition. Früher war der Anbau von Getreide, später auch Kartoffeln und Mais ein wichtiger Bestandteil der bäuerlichen Selbstversorgung. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurden auch Hanf und Flachs zur weiteren Verwertung (z.B. für Stoffe) angebaut. Seit etwa 1960 ist die Ackerfläche zugunsten von Mähwiesen stark zurückgegangen, und auch die verbleibenden Ackerflächen werden häufig für den Futteranbau genutzt. Gründe dafür waren die Vollmechanisierung in der europäischen Landwirtschaft und die damit verbundene Einfuhr preisgünstiger Agrarprodukte, die durch den billigen Ferntransport auch in den Alpen problemlos beziehbar wurden.

Die Ackerflächen umfassen die Anbauflächen für Getreide, Kartoffeln, Gemüse und Futter. Die meisten Felder in Tirol befinden sich im Inntal, im Pustertal, im Drautal und um Brixen. Der Ackerbau ist also überall dort von Bedeutung, wo etwas breitere Talböden eine maschinelle Bewirtschaftung zulassen. Damit konzentriert sich der Ackerbau auf Gebiete, die häufig erst recht spät dieser Nutzung zugeführt wurden, nämlich erst nach den Flussregulierungen und Auentrockenlegungen des 19. und 20. Jahrhunderts.

Eine Ausnahme bilden dabei die Regionen, deren Klimagunst die Tallagen für ertragreichere Anbauarten (Wein- und Obstbau) nutzbar macht. In der Nähe der größeren Städte wird viel Gemüse angebaut. Die größten Anteile von Ackerfläche werden dabei in den typischen "Talgemeinden" erreicht, die keinen oder nur einen geringen Anteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Hang- oder Hochlagen besitzen (z.B. Thaur, Rum, Kematen). In den Hochlagen und in den Seitentälern wird kein Ackerbau betrieben.

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