VöranSüdtirol, Burggrafenamt
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Lisa, 14 Jahre, Pädagogisches Gymnasium Meran - 11.05.2007:
Die Klimaerwärmung hat sich bis zum Jahr 2030 drastisch verändert. Das Klima hat sich soweit erwärmt, dass der Unterschied zwischen den Jahreszeiten nur mehr sehr gering ist. In ganz Europa herrscht ein Eintagesklima, das sich sonst nur im Regenwald finden lässt. So gedeihen nun auch in Vöran, meinem Heimatdorf auf dem sonnigen Tschögglberg, tropische Pflanzen. Es werden unter anderem Bananen, Kaffee und Kakao angebaut. Der Nadel- und Laubwald hat sich in ein großes, fast undurchdringliches Dickicht verwandelt in dem Kolibris, Tiger, Panther, Koalas und viele andere neuartige Tierarten Lebensraum finden. Nur der Dorfkern ist nicht von dem urwaldähnlichen Gestrüpp überwuchert.
Der Dorfkern selbst hat sich nur sehr wenig verändert. Die Kirche steht noch am selben Platz und auch die Schule und der Kindergarten haben ihren Standplatz nicht verändert. Die Einwohnerzahl hingegen ist um einiges gestiegen, da in ganz Südtirol durch den enormen Klimawandel ein erträglicheres Klima, als in vielen anderen Gebieten herrscht und so viele Menschen, die noch stärker von dem Klimawandel betroffen sind, nach Südtirol ziehen, um hier ein angenehmeres Leben zu führen.
Auch die Häuser haben ihr Aussehen nicht sonderlich verändert. Sie wurden jedoch mit neuesten Technologien ausgestattet. So sind sie voll- automatisiert und wissen alles über ihre Besitzer. Sie kennen ihre Angewohnheiten, Verhaltensweisen, Bräuche, aber auch ihre Ticks und Fehler. Meist kennt das Haus einen Besitzer besser als dieser sich selbst. Das Herz des Hauses ist ein hochkomplizierter Computer. Dieser steuert alle Funktionen und Tätigkeiten des Hauses. Der Computer kann selbst kleinste Gefühlsschwankungen erkennen und speziell auf diese reagieren. So legt er beispielsweise, wenn er bemerkt, dass es seinem Besitzer schlecht geht, dessen Lieblingsplatte auf, um ihn auf bessere Gedanken zu bringen. Durch diese neue Technologie soll der Lebensstandard eines jeden einzelnen erheblich verbessert werden und somit jeden möglichst glücklich machen. Die Hausarbeit und viele andere Arbeiten werden von Robotern erledigt. Beinahe jeder Haushalt besitzt einen, oder gleich mehrere Roboter.
Die Energie zur Betreibung dieser Techniken wird größtenteils aus der Sonneneinstrahlung, dem Wind aber auch aus Blitzen geholt. Besonders Blitze sind große Energielieferanten, da ein eingefangener Blitz Energie zur Versorgung einer Großstadt für einen Zeitraum von einem Monat liefert. Die Speicherung dieser gewaltigen Strommengen war anfangs ein großes Problem, aber durch neuartige Batterien, konnte auch dieses anfangs unlösbare Problem behoben werden.
Die Kinder, dieser vorwiegend von Technik beherrschten Welt, spielen sehr oft am PC. Die neu entstandenen Computerspiele erscheinen oft schon fast realer als die Wirklichkeit. Der Umgang mit dem PC wird schon als Kleinkind spielerisch erlernt. In der Schule wird das händische Schreiben nicht mehr erlernt. Das Lernen spielt sich nur mehr am Computer ab. So lernen Volksschüler das Schreiben des 10-Fingersystems anstelle des händischen Schreibens. Auch in den höheren Lernstufen ändert sich an dieser Einstellung nichts. Durch diese vorwiegen technische Bildung arbeitet auch der größte Teil der Bevölkerung als Techniker, Elektriker oder Computerspezialist.
Die ganze Gesellschaft wird jedoch immer mehr zum Einzelgänger. Jeder misstraut jedem. Dies liegt vor allem an der mangelnden sozialen Bildung, doch auch an der immer größer werdenden Unüberschaubarkeit und dem viel zu schnellen „Fortschritt“. Schon bald verstehen auch viele Bürger, dass der „Fortschritt“ ihnen neben den vielen Errungenschaften auch Nachteile gebracht hat.
Haben wir die Technik in nächster Zukunft noch im Griff, oder hat die Technik uns im Griff?