Tirol Atlas Archiv
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Glossar Verkehr

Just in time

Nach diesem Konzept sollen Materialien oder Informationen genau zu dem Zeitpunkt in richtiger Menge und Qualität bereitgestellt werden, wenn sie auch gebraucht werden (z.B. werden Waren zu genau dem Zeitpunkt und in genau der Menge angeliefert, wann sie zur Produktion oder zum Verkauf benötigt werden). Dadurch entfallen Lagerungskosten und möglicher Wertverlust, gleichzeitig erhöht sich jedoch der Transportaufwand und damit das Verkehrsaufkommen.

Kabotage

Das Recht für Transportunternehmen innerhalb eines fremden Landes Güter zu laden und zu befördern. Wegen Bedenken einer zu schnellen Marktliberalisierung in Europa war und ist die Kabotage immer wieder Diskussionspunkt in der Verkehrs- und Wirtschaftspolitik. Besonders die am 1. Mai 2004 hinzugekommenen EU-Mitgliedsstaaten sind vom Kabotageverbot betroffen.

Luftschadstoffe (vom Verkehr verursacht)

Die schädlichen Luftschadstoffe Kohlenmonoxid (CO), Stickstoffdioxid (NO2), Benzol und Ozon (O3), das sich vor allem im Sommer durch die UV-Einstrahlung an der Erdoberfläche aus NO2 und Sauerstoff bildet, werden zum überwiegenden Teil vom Verkehr verursacht. Zudem kann auch für etwa 60 % der Feinstaubbelastung der Verkehr, darunter insbesondere die dieselbetriebenen Fahrzeuge, verantwortlich gemacht werden.

Modal Split

Der Modal Split gibt an, wie sich Personen oder Gütertransporte auf die verschiedenen Verkehrsmittel verteilen. Eine andere Bezeichnung wäre auch Verkehrsmittelwahl.

Outsourcing

Unter Outsourcing versteht man die Auslagerung von Teilaufgaben eines Unternehmens, die nicht zu den Kernkompetenzen seiner Arbeit gehören (z.B. von Zustellung, Lagerhaltung oder Buchhaltung). Durch die Verteilung auf verschieden Standorte hat dieser Trend Auswirkungen auf das Verkehrsaufkommen.

RoLa

Rollende Landstraße bezeichnet einen Transport auf der Schiene, wobei die LKW's samt Fahrgestell und Führerhaus verladen werden. Die Auslastung der Bahn ist dabei gering, macht doch die tatsächlich transportierte Güter-Nettotonnage nur etwa die Hälfte des gesamten transportierten LKW Gewichts (Eigengewicht + Ladung) aus. Da der LKW-Fahrer den Transport auf der Schiene begleitet, wird auch von begleitetem Verkehr gesprochen (Gegenteil: unbegleiteter Verkehr, z.B.: Container, Wechselaufbauten).

Schadstoffklassen EURO 1-5

Nach den Kriterien Schadstoff- und Kohlendioxidausstoss wurden für die EU einheitliche Schadstoffklassen (EURO 1-5) eingeführt, wobei EURO 1 für Fahrzeuge mit den höchsten Emmissionen steht. Die Höhe der KFZ-Steuer - sowie in manchen Ländern die Bemautung - werden von der Zuordnung des Fahrzeugs in eine dieser Klassen abhängig gemacht.

Transeuropäische Netze

Von der EU mit den Mitgliedsländern definierte wichtige Hauptverkehrsachsen durch Europa, die vor allem die Wirtschaft in Europa noch enger zusammenführen sollen. Die Mitgliedsländer sind angehalten den Ausbau dieser Strecken zu hochtechnisierten Infrastrukturen vorrangig zu behandeln. Der Brennerkorridor ist Teil der Transeuropäischen Achse Berlin - Palermo.

Transitverkehr

Jener Verkehr, der über eine Staatsgrenze in ein Staatsgebiet führt und im Verlaufe seiner Fahrt dieses Staatsgebiet wieder verlässt, ohne dass dazwischen eine Be- oder Entladung des Transportmittels erfolgt.

Ökopunkte

Bis Ende 2003 galt für den Transitverkehr durch Österreich das Ökopunktesystem, welches die Reduktion der NOx Emissionen um 60 % zwischen 1991 und 2003 zum Ziel hatte. Für jede Transitfahrt musste, je nach NOx Ausstoss des jeweiligen LKW, eine gewisse Zahl von Ökopunkten abgegeben werden. Das Gesamtkontingent wurde jährlich reduziert, wobei ein Unternehmen durch den Einsatz schadstoffärmerer LKW's die Anzahl seiner Transitfahrten auch steigern konnte. Zusätzlich wurden durch die 108 % Klausel Obergrenzen gesetzt. Bei einer Überschreitung von 108 % der Transitfahrten von 1991 wurde im folgenden Jahr das Ökopunktekontingent durch eine Formel so gekürzt, dass eine solche Überschreitung in den nachfolgenden Jahren nicht mehr vorkommen sollte.