Tirol Atlas Archiv
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Glossar Bildung

Akademie

Land Tirol: Voraussetzung für den Besuch einer Akademie ist die Matura oder eine Studienberechtigungsprüfung. Im Rahmen eines "Kurzstudiums" erfolgt eine Ausbildung für einen bestimmten Beruf, meist im sozialen Bereich.

Allgemeinbildende höhere Schule (AHS)

Land Tirol: Die allgemeinbildenden Höheren Schulen haben eine lange Tradition. Sie wurden meist von religiösen Ordensgemeinschaften wie den Jesuiten geführt und stellten Latein in den Mittelpunkt. Die Allgemeinbildenden Höheren Schulen unterteilen sich in eine vierjährige Unter- und eine 4jährige Oberstufe, die mit der Matura abschließt.

Berufsbildende höhere Schule (BHS)

Land Tirol: Berufsbildende Höhere Schulen sind fünfjährig und liefern sowohl eine berufliche Ausbildung als auch Allgemeinbildung. Sie umfassen die 9. bis 13. Schulstufe und schließen mit der Matura ab.

Berufsbildende mittlere Schulen (BMHS)

Land Tirol: Berufsbildende mittlere Schulen werden auch Fachschulen genannt. Sie sind meist drei oder vierjährig und enden mit einer Abschlussprüfung. Die Schüler verfügen sowohl über berufliche Qualifikationen als auch Allgemeinbildung. Sie können ab der 9. Schulstufe besucht werden.

Berufsschule

Die Berufsschulen übernehmen den schulischen Teil in der Lehrlingsausbildung. Die Lehre wird im Rahmen eines dualen Systems sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule absolviert.

Fachhochschule

Land Tirol: Fachhochschulen gibt es in Österreich seit 1994. Sie bieten eine meist vierjährige Ausbildung mit fixem Stundenplan und Anwesenheitspflicht. Voraussetzung für den Besuch einer Fachhochschule ist die Matura bzw. die Studienberechtigungsprüfung sowie das Bestehen eines Aufnahmeverfahrens.

Fachschule

Die Südtiroler Fachschulen sind dreijährig und bieten eine Grundausbildung in verschiedenen Berufsfeldern. Die Ausbildung schließt mit einem Diplom ab.

Grundschule

Südtirol: Die Grundschule in Südtirol umfasst fünf Jahrgänge. Unterrichtet wird in Klassen zu höchstens 25 Kindern. Besucht ein behindertes Kind im Rahmen der Integration die Klasse, reduziert sich die Höchstzahl auf 20. In abgelegenen Dörfern sind noch oft Kleinschulen zu finden, in denen mehrere Jahrgänge zu einer Klasse zusammengelegt werden.

Hauptschule

Land Tirol: Die Allgemeine vierjährige Hauptschule ist 1927 parallel zur Volksschul-Oberstufe eingeführt worden. Sie umfasst die 5. bis 8. Schulstufe. Heute wird in der Hauptschule in Leistungsgruppen unterrichtet.

Kindergarten

Der Besuch des Kindergartens für drei bis sechsjährige ist freiwillig und kostenpflichtig. Es besteht kein Anspruch auf einen Kindergartenplatz. In Südtirol müssen die KindergärtnerInnen ihre Tätigkeit in der Muttersprache der Kinder (deutsch, italienisch oder ladinisch) ausführen. Die Anzahl der Kindergärten hat seit Mitte der 50er Jahre und vor allem in den letzten Jahren stark zugenommen.

Kolleg

Land Tirol: Im Rahmen einer zwei bis dreijährigen Ausbildung kann an einem Kolleg eine berufliche Ausbildung erworben werden. Zielgruppe sind Personen mit Matura oder Studienberechtigungsprüfung. Die Ausbildung schließt mit einer Diplomprüfung ab.

Mittelschule

Die Südtiroler Mittelschule ist eine Einheitsschule, die 1961 als Schulversuch eingeführt und später ins Regelschulsystem übernommen worden ist. Sie ist dreijährig und umfasst die 6. bis 8. Schulstufe.

Oberschule

Südtirol: Die Oberschulen können ab der 9. Schulstufe besucht werden. Sie sind fünfjährig und schließen mit einer staatlichen Abschlussprüfung, die zum Besuch der Fachhochschulen sowie Universitäten berechtigt, ab. In einigen Oberschulen werden auch drei oder vierjährige Ausbildungsrichtungen geführt. Viele Schüler besuchen das erste Oberschuljahr zur Absolvierung des neunten Pflichtschuljahres. Die Oberschulen werden in fünf große Gruppen unterteilt: Gymnasien, Pädagogische Oberschulen, Fachoberschulen, Lehranstalten und Kunstschulen.

Polytechnischer Lehrgang

Land Tirol: Der Polytechnische Lehrgang ist umstritten. Er ermöglicht die Absolvierung des 9. Pflichtschuljahres und dient als Orientierungshilfe bei der Berufswahl. Die Einführung des Polytechnikums erfolgte 1966 als Schulversuch und wurde 1980 ins Regelschulwesen übernommen.

Sonderschule

Land Tirol: Sonderschulen dienen der Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Bedarf. Dem Grad und der Art ihrer Behinderung entsprechend können sie in einer adäquaten Sonderschule unterrichtet werden. Seit 1993 ist der integrative Unterricht in Volksschulen, seit 1997 auch in Hauptschulen möglich.

Universität/Hochschule

Der Besuch einer Universität setzt Matura oder eine Studienberechtigungsprüfung voraus. Seit 2002 werden in Österreich Studiengebühren eingehoben. Studien dauern je nach Studienfach in der Regel mindestens zwischen sechs und zwölf Semestern und schließen mit dem Titel eines/r Bakkalaureus/Bakkalaurea bzw. eines/r Magisters/Magistra ab. Die meist dreijährigen Bakkalaureatsstudiengänge, die als Berufsvorbildung und Qualifizierung für berufliche Tätigkeiten dienen, können durch ein anschließendes Masterstudium erweitert werden. Die Fortsetzung eines Doktoratsstudiums ist möglich. Eine große Zahl von Südtirolern besucht Universitäten außerhalb Südtirols, sowohl im In- als auch im Ausland. Deutschsprachige Studierende orientieren sich meist nach Österreich und dabei vor allem nach Innsbruck. Durch die freie Universität Bozen ist auch innerhalb des Landes die Möglichkeit der universitäten Ausbildung geschaffen worden.

Volksschule

Land Tirol: Die Volksschule umfasst die vierjährige Grundschule und, wenn vorhanden, ein Jahr Vorschule. In entlegenen Gebieten Österreichs ist auch die Volksschul-Oberstufe noch zu finden, sie besteht jedoch in Tirol nicht mehr. Bei geringer Schülerzahl können mehrere bis alle Schulstufen zu einer Klasse zusammengefasst werden. Solche Kleinschulen findet man in vielen Tiroler Gemeinden.