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Naturchronik Tirol

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Ereigniskategorien

image Erdbeben
Tirol wird von Störungszonen durchlaufen, wodurch regelmäßig Beben auftreten. Wenn auch Gebäude- oder gar Personenschäden selten sind, so zeugen Stützmauern an historischen Gebäuden in den Altstädten vom Bewusstsein früherer Generationen gegenüber der Erdbebengefahr.
Dazu gehören: Erdbeben (BE)
Bild: Andreas Götz, PLANAT und Bundesamt für Wasser und Geologie (BWG)
image Ernte
In dieser Kategorie finden sich Aussagen zur Erntesituation. Ernteverluste waren in vorindustrieller Zeit mit großen Problemen für die ansässige Bevölkerung verbunden, die mitunter in Hungersnot geriet. Mit Einsetzen der Industrialisierung und dem Ausbau der Verkehrs- und Handelswege ist die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln sichergestellt, jedoch richten auch heute schlechte Ernten wirtschaftliche Schäden an.
Dazu gehören: Ernte (EW)
Bild: Suedtirol Marketing Gesellschaft
image Gewitter, Hagel
Gewitter treten vorwiegend im Sommer auf und richten mit starken Sturmböen und Starkregen in kurzer Zeit großen Schaden an. In Folge eines Gewitters sind beispielsweise Muren und Überschwemmungen möglich. Hagel stellt vor allem für die Landwirtschaft eine Gefahr dar, da bei einem Hagelereignis große Ernteschäden auftreten können.
Dazu gehören: Blitz (GB), Gewitter (GW), Hagel (HG)
Bild: André Karwath, Creative Commons ShareAlike 2.5 License
image Hitze, Wärme
In dieser Kategorie sind überdurchschnittlich hohe Temperaturen des gesamten Jahres verzeichnet. Die Folgen derartiger Wetterverhältnisse sind je nach Jahreszeit unterschiedlich: Im Winter und Frühjahr können hohe Temperaturen beispielsweise zu Lawinenabgängen und Überschwemmungen aufgrund starker Schneeschmelze führen, im Sommer und Herbst können dagegen Trockenheit und Ernteausfälle in der Landwirtschaft die Folge sein
Dazu gehören: Hitze (CA), Temperaturmessung warm (CM)
Bild: NASA Goddard Laboratory for Atmospheres
image Hochwasser
Nach starker Schneeschmelze und/oder hohen Niederschlagssummen können Bäche und Flüsse über die Ufer treten. Im Siedlungsraum ist dies oft mit großen Schäden verbunden, weshalb die meisten Fließgewässer in Tirol, die eine Gefahr für den Dauersiedlungsraum darstellen, verbaut sind. Wenn jedoch die Dämme brechen sind die Schäden umso größer, da natürliche Überflutungsflächen inzwischen oftmals verbaut sind.
Dazu gehören: Ausbruch (AB), Hochwasser (HW), Überschwemmung (UE)
Bild: Simone Hunziker, PLANAT und Bundesamt für Umwelt (BAFU), Ittigen
image Kälte, Eis
In dieser Kategorie sind überdurchschnittlich niedrige Temperaturen des gesamten Jahres und besonders lange Eisperioden auf Gewässern verzeichnet, oder Eis auf Gewässern welche normalerweise nur selten zufrieren. Während eine Serie von Eistagen (Tageshöchsttemperatur unter 0°C) im Winter kaum weitere Folgen hat, können Kälteeinbrüche und Nachtfrost in der Vegetationsperiode zu Schäden in der Landwirtschaft führen.
Dazu gehören: Dauerfrost (FR), Eis (EI), Kälte (KA), Reif (RF), Temperaturmessung kalt (KM)
Bild: Andreas Tille, GNU Free Documentation License
image Lawinen
Lawinen können nach starken Schneefällen und/oder einem raschen Temperaturanstieg spontan abgehen, oder von Freizeitsportlern (z.B. Skifahrern) ausgelöst werden. Sie ereignen sich großteils außerhalb des Dauersiedlungsraumes, nichtsdestotrotz sind jedes Jahr Verletzte und Tote zu beklagen. Bei Lawinenabgängen in besiedeltes Gebiet sind oft unterbrochene Verkehrswege die Folge, bei Großereignissen sind auch Schäden an Gebäuden und Opfer zu beklagen.
Dazu gehören: Grundlawine (LA), Grundlawinen (LB), Lawine (LL), Lawinen (LM), Schneebrett (LS), Schneebretter (LT), Staublawine (LN), Staublawinen (LO)
Bild: Kanton St. Gallen
image Muren, Rutschungen, Stürze
Die hier enthaltenen Ereignisse unterscheiden sich vor allem durch ihre Geschwindigkeit und das mitgeführte Material. Rutschungen bewegen sich in der Regel relativ langsam, Menschenopfer können durch rechtzeitige Evakuierungen minimiert werden, Gebäude dagegen sind kurzfristig kaum zu schützen, zumindest wenn es sich um größere Massenbewegungen handelt. Muren, umgangssprachlich auch Schlammlawinen genannt, werden durch Starkregenereignisse oder lang anhaltenden Regen ausgelöst. Je nach Geländebeschaffenheit enthält eine Mure viel Festmaterial (z.B. Geröll), welches sich im Bachbett angesammelt hat, oder sie ist auch mit viel Erdreich durchsetzt, wenn die Erde den Regen nicht mehr aufnehmen kann und weggespült wird. Berg- und Felsstürze erreichen sehr hohe Geschwindigkeiten, neben unterbrochenen Verkehrsverbindungen richten sie in besiedeltem Gebiet große Schäden an, da sie auch zumeist nur schlecht vorhersagbar sind.
Dazu gehören: Bergsturz (BS), Bergstürze (BT), Mure (MU), Muren (MN), Rutschung (BR), Rutschungen (BN)
Bild: Ute Ammering
image Personenschäden
Natürliche Schadensereignisse sind allzu oft auch mit dem Verlust von Menschenleben verbunden. Die Bandbreite der Personenschäden reicht von Hungersnot über Seuchen bis hin zur bloßen Angabe der Anzahl der Toten bei einem Ereignis.
Dazu gehören: Hunger (HU), Hungersnot (HN), Pest (PE), Seuchen (SC), Teuerung (TW), Tote (TT)
Bild: Hans Gschnitzer
image Regen
Niederschläge in flüssiger Form sind in dieser Kategorie zusammengefasst. Es sind sowohl Ereignisse mit hohen Niederschlagssummen aufgezeichnet, als auch ungewöhnlich lange Niederschlagsperioden. Die Folgen solcher Ereignisse sind vor allem Überschwemmungen und Murenabgänge.
Dazu gehören: Dauerregen (RR), Niederschlag (NN), Nässe (NS), Regen (RG), Wolkenbruch (RB)
Bild: Alex Buirds
image Sachschäden
Die Folgen von Schadensereignissen sind in dieser Kategorie zusammengefasst. Diese reichen von Unterbrechungen von Verkehrsverbindungen über Verschüttungen bis hin zu Zerstörungen und Verwüstungen.
Dazu gehören: Brände (BD), Heuschrecken (HS), Schaden (XY), Unterbrechung (UB), Verschüttung (VS), Verschüttungen (VT), Verwüstung (VW), Verwüstungen (VX), Zerstörung (ZS), Zerstörungen (ZN)
Bild: Hugo Raetzo, Bundesamt für Umwelt (BAFU), Ittigen
image Schnee
Alle Ereignisse, die Schneeniederschlag betreffen, sind in dieser Kategorie zusammengefasst. Es finden sich Informationen zu außergewöhnlich großen Neuschneemengen, wie auch hohe gemessene Schneehöhen. Außerdem sind auch Aufzeichnungen zu Schneefällen bis in niedrige Lagen im Sommerhalbjahr, sowie Besonderheiten zu Beginn und Ende der Schneedeckendauer enthalten.
Dazu gehören: Neuschnee (SN), Neuschneemessung (SM), Schnee (SH), Schneedecke-Beginn (SA), Schneedecke-Ende (SE), Schneelage (SL), Schneeschmelze (SS)
Bild: Angela Dittfurth
image Trockenheit
Trockenheit stellt vor allem für die Landwirtschaft ein Problem dar, da bei zu wenig Niederschlag Ernteeinbußen zu befürchten sind. Da meteorologische Messungen in der Naturchronik nur für die Station Innsbruck enthalten sind, haben die meisten Einträge eine allgemeinere Beschreibung der Trockenphasen.
Dazu gehören: Trockenheit (TR)
Bild: Stefan Kühn, GNU Free Documentation License
image Wind, Sturm
Starker Wind kann in erster Linie zu Schäden an Gebäuden und Wäldern führen. In weiterer Folge sind durch umgestürzte Bäume Unterbrechungen von Verkehrs- und Kommunikationsverbindungen, oder der Energieversorgung, sowie Personen- und Sachschäden möglich. Föhn als Besonderheit im alpinen Raum ist gekennzeichnet durch große Windgeschwindigkeiten und für die Jahreszeit überdurchschnittlich hohe Temperaturen. Neben den oben genannten Windschäden können Föhnstürme, welche vorwiegend im Herbst, Winter und Frühjahr auftreten, Auslöser für Lawinenereignisse sein.
Dazu gehören: Föhn (WF), Sturm (WS), Wind (WD)
Bild: Walter J. Pilsak, GNU Free Documentation License