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Tirol Atlas "analog" - eine Landeskunde in Karten

Der "Tirol Atlas" war die erste Landeskunde von Tirol, die in Form einer kartographischen Dokumentation die verschiedenen Erscheinungen von Natur, Gesellschaft und Wirtschaft darstellte. Er wurde kartographisch zur Gänze in der "Abteilung Landeskunde" des Instituts für Geographie der Universität Innsbruck erstellt. Der dem neuesten Forschungsstand entsprechende Inhalt wurde durch Mitarbeit anerkannter Fachkräfte gewährleistet.

Einzelkarten gefaltet in Umschlaghülle

Themenbereiche & Kartenumfang

  Karten Blätter mit
Beispielen,
Ausschnitten,
Diagrammen
Blätter
Gesamtzahl
1:300.000 1:600.000
A Lage Tirols 2 (M 1:1,2 Mio) - 2
B Topographie 7 8 1 11
C Bau- und Oberflächenformen 7 3 1 9
D Klima - 20 3 13
E Vegetation 2 - - 2
F Geschichte - 14 1 7
G Ortsnamen und Sprache 1 8 - 3
H Siedlung 3 5 4 8
I Zentralität und Gemeindetypisierung 2 - - 2
J Bevölkerung 6 56 - 19
K Politik, Verwaltung,öffentl. Einrichtungen - 4 - 1
L Landwirtschaft 4 20 1 10
M Forstwirtschaft 2 - - 2
N Industrie 1 4 - 2
O Fremdenverkehr 3 16 - 7
P Energiewirtschaft 1 - - 1
Q Bildungseinrichtungen 2 4 - 3
R Straßen und Verkehr 1 4 - 2
S Kunstgeschichte - 4 - 1
T Volkskunde 1 4 - 2
U Kartenbild im Laufe der Zeit - - 2 2
  Summe 45 174 13 109

Kartenumfang im Detail

  1. Lage Tirols
  2. Topographie und Landschaftsgliederung
  3. Bau- und Oberflächenformen
  4. Klima
  5. Vegetation
  6. Geschichte
  7. Ortsnamen und Sprache
  8. Siedlung
  9. Zentralität und Gemeindetypisierung
  10. Bevölkerung
  11. Politik, Verwaltung, Öffentliche Einrichtungen
  12. Landwirtschaft
  13. Forstwirtschaft
  14. Industrie
  15. Fremdenverkehr
  16. Energiewirtschaft
  17. Bildungseinrichtungen
  18. Straßen und Verkehr
  19. Kunstgeschichte
  20. Volkskunde
  21. Das Kartenbild im Laufe der Zeit

Geschichte

Als Landeskunde in Karten konzipiert, soll der Tirol-Atlas in 21 Themenkreisen die verschiedenen Erscheinungen von Natur, Gesellschaft und Wirtschaft anschaulich vermitteln und damit auch jene Lücke schließen, die im Fehlen einer wissenschaftlich fundierten aktuellen Landesbeschreibung besteht. Gerade in unserer schnellebigen Zeit kommt der thematischen Karte besondere Bedeutung zu, da sie im Gegensatz zu ausführlichen Abhandlungen Zustände und Entwicklungen rasch - quasi auf einen Blick - erfassen läßt. Durch die graphische Aufbereitung können grundlegende Informationen über Tirol und seine Nachbargebiete übersichtlich wiedergegeben werden. Dabei wurde Wert darauf gelegt, Inhalte in möglichst einfacher kartographischer Form darzustellen und nur in begrenztem Ausmaß auch kompliziertere bzw. komplexe Ausdrucksweisen zu wählen. Nur so kann der Atlas eine Anschauungshilfe für alle Bildungsbereiche sein. Ein weiteres Ziel verfolgt der Atlas in der Umsetzung der Grundlagenforschung als Basis für raumplanerische Entscheidungen.

Ein Großteil der Kartenentwürfe entsteht im Institut, doch werden auch anerkannte Fachkräfte zur Mitarbeit eingeladen, um die inhaltliche Gestaltung des Gesamtwerkes stets nach dem neuesten Forschungsstand auszurichten. Die kartographische Umsetzung und Druckvorbereitung der Entwürfe erfolgt zur Gänze in der Abteilung Landeskunde, wo einerseits mit den bewährten Techniken der Kartographie gearbeitet wird, die eine - in Rezensionen wiederholt geschätzte - hohe Qualität gewährleisten, und andererseits in zunehmendem Maße auch die EDV-gestützten Verfahren zum Einsatz kommen. Neben dem Gesamtleiter, em. Univ.Prof. Dr. A. Leidlmair, stehen für Entwurfsbearbeitung und Kartographie lediglich drei wissenschaftlich qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung (Dr. Josef Aistleitner, Dr. Wilfried Keller und Maria Haffner), die durch teilzeitbeschäftigte Vertrags- bzw. Studienassistenten unterstützt werden.

Der Maßstab der Hauptkarten beträgt 1: 300.000, jener der Nebenkarten 1: 600.000, wodurch sich für den Darstellungsraum ein Blattformat von 66 x 87 cm ergibt. Dem Nachteil einer daraus resultierenden Unhandlichkeit für den Benutzer steht der entscheidende Vorteil des großen Maßstabs gegenüber, der eine weitgehend lagerichtige und nicht nur auf die regionale Verbreitung beschränkte Wiedergabe der Inhalte erlaubt. Der Blattschnitt umfaßt als Kernraum Nord-, Ost- und Südtirol, weiters die angrenzenden Gemeinden der Bundesländer Kärnten, Salzburg und Vorarlberg sowie Randgebiete Bayerns, Graubündens, des Trentino und anderer oberitalienischer Provinzen. Das Angebot eines ausgedehnten überregionalen Vergleichs verlangt jedoch eine Bearbeitung von mehr als 700 Gemeinden, von denen nur 279 auf Nord- und Osttirol und 116 auf Südtirol, also nur knapp 60% auf Tirol beiderseits des Brenners, entfallen. Der sich daraus ergebende zeitraubende Aufwand bei der Grundlagenbeschaffung scheint, abgesehen von der besonderen historischen Situation Tirols, heute angesichts der neuen grenzüberschreitenden Herausforderungen nach dem EU-Beitritt durchaus berechtigt. Die Eigenarten des Landes und die gegenwärtigen Wandlungen in der Wirtschafts- und Sozialstruktur kommen im Vergleich zu seinen Nachbarn besonders deutlich zum Ausdruck.

Nach dem Erscheinen der 12. Lieferung liegen nunmehr 109 Blätter mit 220 Karten und 10 ergänzenden Blättern mit Beispielen, Ausschnitten bzw. Diagrammen, sowie kurze Begleittexte im Gesamtumfang von 700 Seiten vor.

Am 11. Juni 1999 wurde der Tirol-Atlas im vollen Umfang abgeschlossen und im Rahmen eines Festaktes im Urich Haus dem Land Tirol als Herausgeber übergeben.