Kartenset »Arbeitsmarkt«
Selbständigenquote (ohne Landwirtschaft) (2001)
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Info
Die Karte zeigt die Selbständigenquote im Jahr 2001 = Anteil der Selbständigen an der Gesamtzahl der Beschäftigten am Arbeitsort. Durch einen Klick auf die Gemeindefläche erhalten Sie ein Diagramm zur Veränderung der Selbständigenquote zwischen 1991 und 2001.
Kartentext
Selbständigenquote
Land/Provinz | Tirol | Südtirol | Trentino |
---|---|---|---|
Selbständige 1991 | 23.865 | 52.208 | 48.873 |
Beschäftigte insgesamt 1991 | 237.632 | 180.029 | 172.545 |
Selbständige 2001 | 33.294 | 55.556 | 52.623 |
Beschäftigte insgesamt 2001 | 295.390 | 207.380 | 195.718 |
Selbständigenquote 1991 | 10,0 % | 29,0 % | 28,3 % |
Selbständigenquote 2001 | 11,3 % | 26,8 % | 26,9 % |
Quellen: Österreich: Statistik Austria, Arbeitsstättenzählungen 1991 und 2001; Italien: ISTAT, 7. und 8. Arbeitsstättenzählungen 1991 und 2001. |
Die Selbständigenquoten wurden anhand der Daten der Arbeitsstättenzählungen 1991 und 2001 berechnet. Diese erfassen den Land- und Forstwirtschaftssektor nicht, in dem der Selbständigenanteil traditionell sehr hoch ist. Würde man diesen Sektor mit einbeziehen, so hätte Südtirol eine sehr hohe Selbständigenquote, da hier die Landwirtschaft noch eine wesentlich bedeutendere Rolle spielt, als in Tirol und im Trentino.
In der räumlichen Analyse kommt allerdings auch ohne die Einbeziehung der Landwirtschaft sofort der höhere Selbständigenanteil südlich des Brenners zum Tragen. Bei der Interpretation der Selbständigenquote ist allerdings Vorsicht geboten. Höhere Quoten in Südtirol und im Trentino verweisen nicht unbedingt auf eine ausgeprägtere Unternehmermentalität. Die Selbständigenquote ist verknüpft mit der Betriebsgrößenstruktur und der Branchenstruktur. In Gebieten mit großen Industriebetrieben, wie im Inntal im Großraum Schwaz, muss die Selbständigenquote niedriger ausfallen. Ebenso unterscheiden sich die Städte mit ihrem breiten Mix an Dienstleistungsbranchen und einer Konzentration an Branchen mit geringem Selbständigenanteil (z.B. Banken und Versicherungen) traditionell durch geringere Selbständigenquoten von den ländlich-peripheren Gebieten mit touristisch-kleinstbetrieblicher Prägung (der Bezirkshöchstwert der Selbständigenquote 2001 liegt folgerichtig mit 48,1 % im Fassatal/Trentino).
Die zeitliche Veränderung der Selbständigenquote weist eine leichte Annäherung zwischen den Gebieten nördlich und südlich des Brenner aus. Interessant ist die Tendenz, dass gerade die großen Städte Innsbruck und Bozen eine Expansion der selbständigen Beschäftigung erlebten. Der Anstieg der Selbständigenquote betrug in Innsbruck + 1,8 % von 6,0 % auf 7,8 %, in Innsbruck-Land + 1,7 % von 10,2 % auf 11,9 % und in Bozen +1,2 % von 19,2 % auf 20,4 %, der einzige Bezirk, der gegen den Südtiroler Trend eine Erhöhung der Selbständigenquote zu verzeichnen hatte. Dies lässt auf eine Flexibilisierung der Beschäftigungsverhältnisse in den modernen Dienstleistungssektoren schließen, in denen zunehmend zu Outsourcing und "Ich-AGs" übergegangen wird. Dass diese Entwicklung auch mit Risiken behaftet ist, zeigt eine Presseaussendung der Handelskammer Bozen vom 18.05.2006, die Insolvenzen von Selbständigen als wichtigste Ursache für Überschuldung nennt.
Quelle
Anteil der Selbständigen an den Beschäftigten (Volkszählung 2001) (v168:1741)
Quelle: Italien: ISTAT - Istituto nazionale di statistica, 8. Censimento industria e servizi 2001 | Österreich: Statistik Austria, Arbeitsstättenzählung 2001
Kommentar: Anteil der Selbständigen = (Beschäftigte-unselbständig Beschäftigte/Beschäftigte *100) bzw. Indipendenti/Addetti*100
Daten
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