Kartenset »Intensität«
Saisonale Bevölkerungsdichte - Tourismusjahr 2001
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Info
Die Karte zeigt die saisonale Bevölkerungsdichte in den Gemeinden.
Kartentext
Die Raumbeanspruchung des Tourismus
Saisonal städtische Bevölkerungsdichten in den Seitentälern
Tirol ist ein Gebirgsland in dem nur wenige Flächen ganzjährig besiedelbar sind. In vielen Tälern beanspruchen neben der einheimischen Bevölkerung auch eine große Zahl von Gästen den Dauersiedlungsraum. Die allein auf die Einwohner bezogene Bevölkerungsdichte ist daher nicht das geeignete Maß, um die Beanspruchung des Dauersiedlungsraumes zu messen. Ein wesentlich besseres Bild der Raumbeanspruchung in einem Tourismusort zur Hauptsaison liefert die saisonale Bevölkerungsdichte, das sind die Einwohner plus Gästebetten pro km² Dauersiedlungsraum.
In den Saisonzeiten werden in den Tourismusorten Bevölkerungsdichten erreicht, die jenen der Zentralräume entsprechen. So hat Seefeld eine höhere saisonale Bevölkerungsdichte als Innsbruck, auch die Wintersportorte St. Anton, Ischgl und Sölden haben höhere Dichtewerte als viele Bezirkshauptstädte. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass an Spitzentagen rund 3.500 Personen pro km² Seefeld bevölkern (Tabelle).
In Südtirol sind ähnliche Werte zu beobachten: In den Dolomitenorten Wolkenstein, St. Ulrich und Corvara halten sich zur Hauptsaison ebenso viele Menschen je km² Dauersiedlungsraum auf, wie in Bozen oder Meran (Tabelle).
Die hohe saisonale Bevölkerungsdichte in den Seitentälern erfordert eine entsprechende Infrastruktur. Die Maßnahmen gehen weit über den Bau touristischer Einrichtungen wie Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe hinaus und betreffen auch Dienstleistungsbetriebe (Banken, Ärzte) und den Handel (Lebensmittelgeschäfte). Auf die saisonale Bevölkerungsdichte auszurichten sind auch die Wasserversorgung, die Abfallentsorgung, die Verkehrsflächen und der öffentliche Verkehr. Die hohe Dichte der Infrastrukturausstattung bringt für die Versorgung der einheimischen Bevölkerung Vorteile, sie kann aber auch zu einer Belastung werden, wenn außerhalb der Saison die Angebote kaum genützt werden.
Die hohen saisonalen Bevölkerungsdichten tragen zur Entstehung einer breiten Palette von Arbeitsplätzen bei, wobei ein ausgeprägter saisonaler Rhythmus der touristischen Nachfrage mit besonderen Herausforderungen verbunden ist: Während der Saison gelingt es den Betrieben in den Tourismuszentren oft nur schwer genügend Arbeitskräfte zu finden, während sie in den übrigen Abschnitten des Jahres keine oder wesentlich weniger Mitarbeiter beschäftigen. Die daraus resultierende saisonale Arbeitslosigkeit ist eine Herausforderung, der sich die Tiroler Tourismuspolitik stellen muss.
Zu Schwierigkeiten führen die hohen saisonalen Bevölkerungsdichten dann, wenn die Unternehmen und die öffentliche Hand nicht rasch genug auf die Zunahme der Gästebetten reagieren. Engpässe in Spitzenzeiten haben negative Konsequenzen im sozialen und gesellschaftlichen Bereich (unzufriedene Gäste, unter Druck stehende Mitarbeiter), insbesondere aber auch für die Umwelt (Verkehr, Abwasserentsorgung usw.).
Quelle
Betten (Tourismusjahr 2001) (v202:1032)
Quelle: Südtirol: Landesinstitut für Statistik (ASTAT) | Österreich: Land Tirol, Landesstatistik
Bevölkerung (Volkszählung 2001) (v168:1078)
Quelle: Deutschland: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung | Italien: ISTAT - Istituto nazionale di statistica | Schweiz: Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden - Statistik | Tirol: Land Tirol, Landesstatistik | Österreich: Statistik Austria
Kommentar: Österreich: Rechtlich verbindliche Bezirks- und Gemeindeergebnisse (Bevölkerung und Bürgerzahl), Kundmachung vom 23.9.2004. Deutschland: Werte aus Fortschreibungen 2001. Schweiz: Volkszählung 2000.
Dauersiedlungsraum (km²) (2002) (v184:1183)
Quelle: Deutschland: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung | Schweiz: Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden - Statistik | Südtirol: Autonome Provinz Bozen - Südtirol,Amt für überörtliche Raumordnung 27.1 - Realnutzungskarte - Interpretationsmaßstab 1:10.000 | Tirol: Bundesamt f. Eich- und Vermessungswesen | Österreich: Statistik Austria
Kommentar: Österreich: Der Dauersiedlungsraum ist Summe von Baufläche, landwirtschaftliche Nutzung, Gärten, Weingärten, sonstige Fläche: (Ortsraum, Straße, Gasse, Platz, Weg, Schottergrube und ähnliches, Steinbruch, Fabriksgelände, Lagerplatz, Sportplatz, Park, Bad, Bahngrund) 2002. Zur landwirtschaftlichen Fläche zählen in Nordtirol Acker, Wiese, Weide, Hutweide und Brachflächen. Südtirol: Summe aus Künstliche Flächen: Siedlungen (dichte städtische Bebauung, lockere städtische Bebauung, dichte ländliche Bebauung, Einzelhäuser, Streusiedlung, Grünflächen in Siedlungen) , Industrie- und Gewerbeflächen , Verkehrs- und Transportflächen (Straßen und funktionell zugeordnete Flächen, Eisenbahn und funktionell zugeordnete Flächen, Lifte, Seilbahnen mit Zubehörflächen, Flughafen), Öffentliche und Freizeiteinrichtungen (Sport- und Freizeiteinrichtung, Friedhof, Sonstige öffentliche Einrichtungen), Abbauflächen, Deponien und Entsorgungsanlagen (Abbauflächen, Deponien und Abraumhalden, Entsorgungsanlagen), Sonstige künstliche Oberflächen (Militärfläche, nicht klassifizierbare Fläche, Dämme). Landwirtschaftliche Flächen: Ackerland, Dauerkulturen, Sonstige landwirtschaftliche Flächen (Gartenbauflächen, Mischkulturen) 2001. Deutschland: Summe aus "Wohnen", "Gewerbe, Industrie", "sonstige Gebäude- und Freifläche", "Betriebsfläche (ohne Abbauland)", "Abbauland", "Grünanlage", "sonstige Erholungsfläche", "Straße, Weg, Platz", "sonstige Verkehrsfläche", Landwirtschaftsfläche (ohne Moor, Heide)", "Friedhof", "Flächen anderer Nutzung (ohne Unland, Friedhof)" vom 31.12.2000 auf Gebietsstand vom 1.1.2003. Graubünden: Summe aus Wiesen-Ackerland, Heimweiden, Obst- und Weinbau,Siedlungsflächen. Stand 1997.
Daten
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