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Thematische Karten: Alpen

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W2 / Industrie und Gewerbe 2001

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Info

Die Karte zeigt den Anteil von Industrie und Gewerbe an allen Arbeitsplätzen in den NUTS-3 Regionen der Alpen.

Kartentext

Industrie und Gewerbe (W2)

Gemäß der Drei-Sektoren-Theorie nach Fourastié verschiebt sich im Zuge der Modernisierung einer Gesellschaft der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Aktivitäten grundsätzlich von der Landwirtschaft über die Industrie hin zu den Dienstleistungen - einhergehend mit stetem Gewinn an Lebensqualität.

Für viele Regionen bildeten Industrie und Gewerbe schon früh wichtige wirtschaftliche Standbeine. Textilindustrie in der Ostschweiz und am Alpensüdrand sowie die Schwerindustrie, vornehmlich in der steirischen Mur-Mürz-Furche, machten Mitte des 19. Jhs. den Anfang. Später sorgten Großwasserkraftwerke für eine energieorientierte Industrialisierung in den Haupttälern von Savoie, Haute-Savoie und Isère sowie im Valais/Wallis. Im Unterinntal entwickelte sich ab den 1920er Jahren eine nennenswerte "Industriegasse". In der Zwischenkriegszeit veranlasste das faschistische Italien Industrieansiedlungen, die der "Italianisierung" Südtirols (Bozener Industriezone) und des Valle d`Aosta/Vallée d'Aoste dienen sollten. Ab den 1970er Jahren folgte in den meisten Alpenregionen der Übergang zur Dienstleistungsgesellschaft.

Im Mittel aller Alpenregionen liegt der Beschäftigungsanteil von Industrie und Gewerbe heute bei 32,7%. Koroška (53,7%), Zasavska und Vicenza (je 52,0%), Lecco (51,2%) und Bergamo (50,0%) überschreiten als Spitzen-Industrieregionen die 50%-Schwelle, dicht gefolgt von zahlreichen weiteren slowenischen und oberitalienischen Regionen. Erst an 18. Stelle reiht sich Liechtenstein (43,9%) dazwischen. In Slowenien wirkt noch der sozialistische Aufbau der Schwerindustrie nach, in Italien verzerrt die Einbindung von Vorlandsgebieten in die Alpenprovinzen die Werte nach oben. Auffallend gering industrialisiert sind die südlichen Alpenregionen Frankreichs, wobei Hautes-Alpes (12,7%), Var (15,5%) und Alpes-Maritimes (15,9%) die niedrigsten Prozentwerte im alpenweiten Vergleich aufweisen. Gerade in diesen Gebieten erfolgt der wirtschaftliche Übergang vom Ersten zum Dritten Sektor beinahe ausschließlich ohne die zwischengeschaltete Phase der Industrialisierung (vergleiche Karte W3).

In hervorragend erschlossenen Haupttälern, wie dem Unterinntal oder dem Großraum Grenoble-Annecy, können allerdings auch im Zeitalter der Globalisierung zunehmend hochspezialisierte und forschungsintensive Industrien erfolgreich bestehen, so dass nicht von einer generellen Deindustrialisierung der Alpen auszugehen ist.

Quelle

Wirtschaftssektoren-Beschäftigte am Arbeitsort im Dienstleistungssektor; Anzahl (Volkszählung 2001) (v168:1770)
Quelle: Deutschland: Statistisches Bundesamt 2001, Beschäftigtenstatistik aus Meldungen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten | Italien: ISTAT - Istituto nazionale di statistica, 8. Censimento industria e servizi 2001 | Schweiz: Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden, Betriebszählung 2001 | Österreich: Statistik Austria, Arbeitsstättenzählung 2001

Wirtschaftssektoren-Beschäftigte am Arbeitsort in der Industrie; Anzahl (Volkszählung 2001) (v168:1742)
Quelle: Deutschland: Statistisches Bundesamt 2001, Beschäftigtenstatistik aus Meldungen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten | Italien: ISTAT - Istituto nazionale di statistica, 8. Censimento industria e servizi 2001 | Schweiz: Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden, Betriebszählung 2001 | Österreich: Statistik Austria, Arbeitsstättenzählung 2001
Kommentar: Beschäftigte am Arbeitsort in der Industrie = Beschäftigte der ÖNACE 1995 Klassen C+D+E+F.

Wirtschaftssektoren-Beschäftigte am Arbeitsort in der Landwirtschaft; Anzahl (Volkszählung 2001) (v168:1799)
Quelle: Italien: ISTAT - Istituto nazionale di statistica, 14. Censimento generale della popolazione 2001 | Schweiz: Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden, Betriebszählung Landwirtschaft 2000 | Österreich: Statistik Austria, Volkszählung 2001, Pendler
Kommentar: Österreich: Beschäftigte am Arbeitsort; Südtirol: Beschäftigte am Wohnort.

Daten

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