Kartenset »Strukturwandel«
Wirtschaftliche Aktiv- und Passiv-Räume (1971 - 2001)
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Die Karte zeigt anhand der Bevölkerungsentwicklung zwischen 1971 und 2001 die wirtschaftlich dynamischen Regionen (Aktivräume) und die strukturschwachen Regionen (Passivräme) im Tirol Atlas Gebiet. Durch einen Klick auf die Gemeindefläche erhalten Sie ein Diagramm zur Anzahl der Erwerbstätigen in den Jahren 1971 und 2001 (für Bayern und Graubünden nicht verfügbar).
Kartentext
Wirtschaftliche Aktiv- und Passivräume
Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung laufen in der Regel parallel, da eine boomende Wirtschaft zusätzliche Bevölkerung anzieht und wirtschaftliche Schwäche als wichtigster Abwanderungsgrund gilt. Mit Hilfe der prozentualen Bevölkerungsveränderung zwischen 1971 und 2001 ist es deshalb möglich, wirtschaftliche Aktiv- und Passivräume im Tirol Atlas Gebiet darzustellen.
Die wirtschaftlichen Aktivräume in Gesamttirol finden sich im Umfeld der Siedlungsschwerpunkte in den Talböden der Haupttäler. Die traditionell wichtige Funktion als Brücke für den Handel und die Kommunikation zwischen den ökonomischen Steuerungszentralen im süddeutschen Raum und in der Poebene macht sich hier positiv bemerkbar. Besonders gut ist die zunehmende Konzentration von Wirtschaftsaktivitäten und Bevölkerung in der Inntalfurche nachzuweisen. Als Sonderfall ist der Bezirkshauptort Landeck zu sehen, in dem eine Schwächung der industriellen Produktion die Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung gebremst hat. Die Landeshauptstädte Innsbruck und Bozen haben von 1971 bis 2001 ebenfalls an Bevölkerung verloren. Dies kann aber nicht als Zeichen wirtschaftlicher Schwäche gewertet werden, sondern geht auf Suburbanisierungstendenzen zurück. Die Siedlungsverdichtung im Inntal zwischen Telfs und Kufstein und im Etsch- und Eisacktal im Umfeld von Bozen hat zu Dichtewerten der Bevölkerung geführt, die mit den mittel- und westeuropäischen Ballungszentren vergleichbar sind.
Der Bevölkerungs- und Wirtschaftsaufschwung war in Nordtirol praktisch flächendeckend, wenn man von einigen Sonderfällen absieht (Namlos, Pfafflar, Gries am Brenner). Die Entwicklung in den traditionell wertschöpfungsstarken und wirtschaftlich dynamischen Bundesländern Salzburg und Vorarlberg ist nicht ganz so eindeutig verlaufen. Dazu muss allerdings auch gesagt werden, dass die dynamischen Landeshauptstädte Salzburg und Bregenz mit ihrem unmittelbaren Umfeld im Tirol Atlas Kerngebiet nicht dargestellt werden. Die gleiche gemischte Entwicklung trifft auch auf Südtirol zu, das sich erst ab den 1970er Jahren zum wirtschaftlichen Erfolgsmodell gewandelt hat und davor als Auswanderungsland galt (Passivräume in den Seitentäler des Vinschgaus und im hinteren Pustertal). Der bayerische Alpenraum profitiert, abgesehen von einigen peripher gelegenen Gemeinden im Allgäu und im Berchtesgadener Land, von seiner günstigen Lage zum starken Wirtschaftszentrum München. Im Trentino stehen auf kleinem Raum Gemeinden, die an einer Erosion der industriellen und gewerblichen Basis leiden, anderen Kommunen gegenüber, die eindeutig zu den Aktivräumen zu zählen sind.
Die ausgesprochenen Passivräume liegen im Südosten des Tirol Atlas-Gebietes, namentlich in Osttirol, Kärnten und v.a. in den italienischen Provinzen Udine und Belluno, wo die Bevölkerungsrückgänge vereinzelt fast 50 % erreichen. Die wirtschaftliche Schwäche dieser Regionen ist, zumindest im Falle Osttirols, auch durch die ungünstigere Lage abseits der Nord- Süd-Transitachse über den Brenner bedingt. Die unten stehende Tabelle verdeutlicht auf Basis der Regionalen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für die europäischen NUTS 3 Regionen die Unterschiede des Bruttoregionalprodukts pro Einwohner zwischen den ökonomischen Aktiv- und den Passivräumen in Gesamttirol.
Bruttoregionalprodukt pro Einwohner in den Tiroler NUTS 3 Regionen | ||||||
NUTS 3 Region | Tiroler Oberland | Außerfern | Innsbruck | Tiroler Unterland | Osttirol | Bozen = Südtirol |
---|---|---|---|---|---|---|
eingeschlossene Bezirke | Landeck, Imst | Reutte | Innsbruck-Stadt, Innsbruck-Land | Kitzbühel, Kufstein, Schwaz | Lienz | alle Südtiroler Bezirke |
BRP/Einwohner 1995 (nominal) | 20.300 € | 22.000 € | 24.900 € | 22.800 € | 16.300 € | 19.518 € |
BRP/Einwohner 2001 (nominal) | 23.400 € | 27.400 € | 30.300 € | 26.900 € | 19.400 € | 25.260 € |
BRP/Einwohner 2003 (nominal) | 26.300 € | 28.900 € | 30.900 € | 29.200 € | 19.400 € | 27.292 € |
Quelle: Statistik Austria (2005), Regionale Gesamtrechnung; ASTAT (2005), Sozialprodukt und Wirtschaftsentwicklung in Südtirol 1990-2003; Die Regionale Gesamtrechnung wird nach dem einheitlichen, europäischen Schema ESVG durchgeführt. |
Quelle
Bevölkerung (Volkszählung 1971) (v165:1078)
Quelle: Deutschland: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung | Italien: ISTAT - Istituto nazionale di statistica | Schweiz: Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden - Statistik | Tirol: Land Tirol, Landesstatistik | Österreich: Statistik Austria
Kommentar: Deutschland: Volkszählung 1970. Schweiz: Volkszählung 1970.
Bevölkerung (Volkszählung 2001) (v168:1078)
Quelle: Deutschland: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung | Italien: ISTAT - Istituto nazionale di statistica | Schweiz: Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden - Statistik | Tirol: Land Tirol, Landesstatistik | Österreich: Statistik Austria
Kommentar: Österreich: Rechtlich verbindliche Bezirks- und Gemeindeergebnisse (Bevölkerung und Bürgerzahl), Kundmachung vom 23.9.2004. Deutschland: Werte aus Fortschreibungen 2001. Schweiz: Volkszählung 2000.
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