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Gasthäuser, Privatzimmer und 5* Hotels

Das Unterkunftsangebot im Tiroler Tourismus

"Man hält viel auf Sitzbänke, die zu schmal, auf Betten, die zu kurz sind, und auch die Wohltat einer leichten Sommerdecke schleicht sich erst allmählich ein in schwerem Kampf mit den alten winterlichen zentnerschweren "Plumeaus", dem Stolz der Wirtinnen. Man macht sich auch wenig daraus, wenn eine Tür so krachend zufällt, daß bei Nacht alle Schläfer erwachen, wenn irgendwo ein Nagel herausschaut, an dem sich die Kleider reißen, oder ein Balken, an dem man den Kopf anstößt."

(Ludwig Steub, Alpenreisen 1880)

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Hotels in Hochsölden (©Dr. Hans Gschnitzer)

Vieles ist seit Ludwig Steub`s Reisen anders geworden: Die Zahl der Betriebe ist erheblich größer, die Palette der Unterkunftsarten wesentlich breiter und die Qualität des Angebotes ungleich besser. Tirol verfügt heute über 34.000 Beherbergungsbetriebe in den verschiedensten Unterkunftsarten und Qualitätsstufen.

Anzahl und Anteil der einzelnen Unterkunftsarten am gesamten Beherbergungsangebot erlauben Rückschlüsse auf die Struktur der Tourismuswirtschaft einer Region. Privatquartiere und gewerbliche Betriebe der unteren Kategorien sprechen andere Gästeschichten an als Hotels der gehobenen Kategorien. Die Kenntnis der Entwicklung der einzelnen Unterkunftsarten ermöglicht somit auch Aussagen über Veränderungen in der Struktur der touristischen Nachfrage.

Die Gäste finden in Tirol eine reiche Auswahl an Beherbergungsbetrieben, die drei Gruppen zugeordnet werden:


Gut 2 % aller Beherbergungsbetriebe in Tirol sind sonstige Betriebe, wobei Campingplätze und Schutzhütten überwiegen. Bei den gewerblichen und den privaten Unterkünften bestehen zwischen beiden Ländern deutliche Unterschiede: In Südtirol sind gut die Hälfte der Beherbergungsbetriebe private Unterkünfte (Diagramm), im Land Tirol gehören drei Viertel der Betriebe zu diesem Beherbergungstyp (Diagramm).

Die Zahl der Beherbergungsbetriebe ist in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten kleiner geworden. Das Land Tirol verfügt heute über 24.000 Betriebe, das sind 6.000 weniger als um 1980. In Südtirol erfolgte im selben Zeitraum ebenfalls eine Reduktion um 5000 auf derzeit 10.000 Beherbergungsbetriebe. Diese Entwicklung ist vor allem auf den Rückgang der Zahl der Privatquartiere zurückzuführen.

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