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Der Bildungsgrad

Menschen
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Bild: Jörn Lippert

Der Bildungsgrad gibt die höchste abgeschlossene Ausbildung einer Person an. In den letzten Jahrzehnten konnte in Tirol eine starke Zunahme beobachtet werden. Besonders der Anteil der Frauen, die ihren Abschluss an einer höheren Schule bzw. Universität machen, ist gestiegen, wodurch heute hinsichtlich Bildung beinahe ein Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern herrscht.
Generell besteht ein Unterschied im Bildungsgrad zwischen den Bewohnern der Städte und jenen der Landgemeinden. Einfluss darauf nehmen sowohl das Angebot an und die Nähe zu den Bildungseinrichtungen, als auch die Erreichbarkeit durch öffentliche Verkehrsmittel. Weiters gilt: je höher der Bildungsgrad der Eltern, desto eher sind sie bemüht, auch ihren Kindern den Zugang zu einer besseren Schulbildung zu ermöglichen.
Steuernd auf die räumliche Verteilung der Bevölkerung nach Bildungsgrad wirkt auch das Angebot an Arbeitsplätzen. Meist konzentrieren sich Arbeitsstätten, die Mitarbeiter mit höherer Ausbildung suchen, in den Zentralräumen. Je "abgelegener" eine Gemeinde, desto weniger attraktiv ist sie für Absolventen von höheren Schulen bzw. Universitäten hinsichtlich Arbeitsmarkt - Ausnahmen sind florierende Tourismusorte.

Der Bildungsgrad der Bevölkerung hat Auswirkungen auf zahlreiche Lebensbereiche und ist daher ein wichtiger Faktor für die Planung. So beeinflusst er beispielsweise die demographische Entwicklung eines Landes. Es lassen sich direkte Verbindungen zwischen dem Ansteigen des Bildungsgrades vor allem bei den Frauen und der Abnahme der Geburtenzahlen sowie dem Anstieg des Alters für Erstgeburten feststellen. Frauen mit höherem Bildungsgrad kehren meist schon kurze Zeit nach der Geburt wieder an ihren Arbeitsplatz zurück, wodurch der Bedarf an Betreuungseinrichtungen für Kleinkinder steigt. Auch die Nachfrage nach kulturellen Angeboten nimmt mit dem Bildungsgrad zu.

Unterschiedliche Schulsysteme und Erhebungsmethoden machen eine länderübergreifende Darstellung der Bevölkerung nach Bildungsgrad schwierig. Für die Erstellung des folgenden Kartensets waren deshalb einige Vereinfachungen sowie Umrechnungen notwendig. Die so erhaltenen Daten liefern interessante Ergebnisse, sie sollten jedoch vor allem für Italien mit Vorsicht behandelt und nicht für weitere Berechnungen herangezogen werden.

Folgende Punkte sind zu beachten:
1) Der Bildungsgrad wird in Österreich für die Bevölkerung im Alter von 15 Jahren und mehr angegeben. Für Italien liegen zum Zeitpunkt der Bearbeitung jedoch Werte für die Bevölkerung im Alter von 6 Jahren und mehr vor, weshalb mit Hilfe der Melderegisterdaten eine näherungsweise Berechnung für die Bevölkerung 14 Jahre und älter erfolgt.
2) Die unterschiedlichen Bildungssysteme machen eine Zusammenfassung der erhobenen Daten zu drei großen Klassen notwendig:
  • Pflichtschule/Lehre
  • Höhere Schule mit oder ohne Matura
  • Universität bzw. universitätsverwandte Ausbildung
  • Kartentexte