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Biolandbau

Ist "bio" besser?

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Obstbäume in Stanz (© Dr. Hans Gschnitzer)

Biolandwirtschaft wird allgemein als die Art der Bewirtschaftung angesehen, die am besten an die Umwelt angepasst ist. Ziel ist ein möglichst geschlossener Betriebskreislauf, bei dem die natürlichen Ressourcen geschont werden. Grundsätzlich soll ein Betrieb nur so viele Tiere besitzen, wie er mit dem auf seiner Betriebsfläche erzeugten Futter ernähren kann. Der anfallende Mist und Kompost dient wiederum der Düngung der Anbauflächen. Zusätzlich sollen die Förderung von Nützlingen und eine geeignete Fruchtfolge das ökologische Gleichgewicht unterstützen und damit natürlichen Schutz vor Schädlingen bieten sowie die Bodenfruchtbarkeit erhöhen.

Die Biobetriebe müssen sich an Vorgaben halten, die in der EU-Richtlinie 2092/ 91 für den Bio-Anbau (erstmals 1991) festgeschrieben sind. Dazu gehört unter anderem der Verzicht auf chemische Unkrautvernichtung und auf mineralische Düngung. Für die Tierhaltung gibt es Vorgaben über die Größe und Bodenbeschaffenheit von Ställen, nötige Auslaufmöglichkeiten und die Fütterung. Das Futter muss aus biologischer Landwirtschaft stammen - wenn möglich vom eigenen Betrieb - junge Säugetiere werden mit natürlicher Milch gefüttert. Der Einsatz von Antibiotika, Wachstumsförderern und genetisch verändertem Futter ist nicht erlaubt.

All diese Regeln verhindern eine intensive Tierhaltung und sollen eine Übernutzung der natürlichen Ressourcen vermeiden. Gerade in den Bergregionen Tirols wird meist extensive Landwirtschaft betrieben, die vielen Vorgaben der biologischen Wirtschaftsweise entspricht. Den Umstieg auf "bio" wagten deshalb in Tirol oftmals auch "traditionelle" Bauern, denen sich durch den Bioanbau neue Absatz- und Fördermöglichkeiten auftaten.

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