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Standortkoeffizient Bauwirtschaft

Wo befinden sich die Hauptstandorte der Bauwirtschaft in Tirol?

Die Bauwirtschaft beschäftigt nach den Daten der Arbeitsstättenzählungen aus dem Jahre 2001 in Nordtirol in 2.540 Arbeitsstätten 26.542 Arbeitskräfte und in Südtirol in 5.356 Arbeitsstätten 21.158 Arbeitskräfte. Damit ist das Bauwesen die viertgrößte Wirtschaftsbranche im Land Tirol nach der Sachgütererzeugung, dem Handel und der Tourismuswirtschaft (Beherbergungs- und Gaststättenwesen). In Südtirol gilt genau die gleiche Rangfolge.

Diagramm
Quellen: Land Tirol: Statistik Austria, Arbeitsstättenzählung 2001; Südtirol: ISTAT, Arbeitsstättenzählung 2001

Als Indikator für die räumliche Konzentration der Bauwirtschaft kommt der Standortkoeffizient zur Anwendung, ein Maß für die Über- oder Unterrepräsentation einer Branche in einer Gemeinde, gemessen in Arbeitsplätzen*. Die Verteilung der Bauwirtschaft im Raum ist in Südtirol gleichmäßiger als im Land Tirol. Dabei spielt die bedeutend geringere Betriebsgröße eine entscheidende Rolle. In Südtirol gibt es zwar mehr als doppelt so viele Arbeitsstätten, aber insgesamt deutlich weniger Arbeitsplätze als nördlich des Brenners. In Nordtirol gibt es dagegen eine bedeutende Zahl an Gemeinden in weiten Teilen des Außerfern, in einigen Gebieten des Bezirkes Landeck, des Zillertales und Osttirols und in den Industriegemeinden des Unterinntales, die entweder überhaupt keine Baufirmen haben oder zumindest eine sehr schwach ausgeprägte Baubranche verzeichnen. Diese Gemeinden werden von der Bauwirtschaft aus anderen Orten mitversorgt. Dies ist möglich, weil die Bauunternehmen Nordtirols wesentlich größer als in Südtirol sind und damit auch ein größeres Einzugsgebiet bedienen können.

Auffallend ist die hohe Zahl an Gemeinden mit erhöhten Konzentrationswerten an den Eingängen zu Seitentälern. Beispiele hierfür sind:

Im Land Tirol fallen Konzentrationen rund um Landeck, im Bezirk Kitzbühel und rund um Lienz in Osttirol auf. Ein Zusammenhang zwischen intensivem Tourismus und dadurch gestärkter Bauwirtschaft lässt sich nur teilweise und wenn dann in Nordtirol herstellen. Manche Tourismusgemeinden wie Sölden, Tux, Wildschönau oder Steinberg am Rofan weisen tatsächlich Arbeitsplatzzahlen in der Bauwirtschaft auf, die deutlich über dem Tiroler Durchschnitt liegen. Andere Kommunen mit intensiver Tourismuswirtschaft wie St. Anton am Arlberg, die Gemeinden des Lechtales, das Kaunertal und St. Leonhard im Pitztal haben dagegen teilweise gar keine eigene, lokale Bauwirtschaft.

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