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Erwerbsquote

Die Erwerbsquote gibt den Anteil der Personen an der Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter (>= 15 Jahre) an, die aktiv am Arbeitsleben teilnehmen oder eine Arbeit suchen. Im Vergleich zum gesamtitalienischen Wert sind die Erwerbsquoten im Tirol Atlas Gebiet sehr hoch. Im europäischen Vergleich gehören die Erwerbsquoten der Nord- und Südtiroler Gemeinden ebenfalls zu den höchsten. Das bedeutet, dass im gesamten Tirol viele Menschen an der Schaffung des wirtschaftlichen Mehrwertes beteiligt sind. Es gibt viel Arbeit und die Arbeit ist breit verteilt. Zudem fließen, v.a. in Südtirol, vergleichsweise sehr wenige Arbeitslose in die Berechnung der Erwerbsquote ein.

Land/ProvinzErwerbsquote 2001Erwerbsquote-FrauenErwerbsquote-Männer
Tirol60,8 %51,0 %71,3 %
Südtirol57,4 %47,1 %68,2 %
Trentino52,4 %41,3 %64,3 %
Udine49,8 %39,7 %60,8 %
Sondrio50,2 %37,8 %63,4 %
Belluno51,2 %41,6 %61,7 %
Quellen: Österreich: Statistik Austria, Volkszählung 2001, Hauptergebnisse II; Italien: ISTAT, 14. Allgemeine Volkszählung.

Vergleichsdaten zur Erwerbsquote 2001
ItalienÖsterreichKärntenSalzburgVorarlberg
48,6 %59,7 %55,5 %62,2 %62,5 %
Quellen: Österreich: Statistik Austria, Volkszählung 2001, Hauptergebnisse II; Italien: ISTAT, 14. Allgemeine Volkszählung.

Innerhalb des Tirol-Atlas-Gebietes liegen die Quoten von Nordtirol und Südtirol deutlich über denen des Trentino und der Provinzen Udine, Sondrio und Belluno, wo etliche Gemeinden Erwerbsquoten von deutlich unter 50 % aufweisen. Es ergibt sich demnach ein klares Gefälle mit von Nord nach Süd abnehmenden Erwerbsquoten. Innerhalb Nordtirols fällt der Bezirk Landeck und besonders der Osttiroler Bezirk Lienz mit geringeren Werten auf. Die geringere Erwerbsbeteiligung setzt sich nach Kärnten hinein fort. Interessant ist, dass viele Städte etwas geringere Erwerbsquoten als der Landes- bzw. Provinzdurchschnitt ausweisen. Dies bedeutet, dass hier der Anteil an berufslosen Einkommensempfängern (Pensionisten) und sogenannten "Erhaltenen" (Hausfrau- bzw. Hausmann, Schüler, Studenten) erhöht ist.

Bundesland/Provinz Erwerbsquote 20-24 Jahre Frauen 20-24 Jahre Männer 20-24 Jahre Erwerbsquote 55-59 Jahre Frauen 55-59 Jahre Männer 55-59 Jahre
Tirol80,0 %76,7 %83,1 %45,7 %27,8 %64,6 %
Südtirol70,4 %67,4 %73,2 %44,1 %36,4 %52,7 %
Trentino65,7 %60,9 %70,4 %35,3 %21,6 %46,5 %
Vorarlberg80,2 %77,3 %83,0 %50,3 %27,1 %73,2 %
Udine63,8 %60,2 %67,2 %34,4 %24,1 %44,8 %
Quellen: Österreich: Statistik Austria, Volkszählung 2001, Hauptergebnisse II; Italien: ISTAT, 14. Allgemeine Volkszählung.

Von besonderem Interesse sind auch die geschlechts- und altersspezifische Erwerbsquoten. Innerhalb der weiblichen Bevölkerung verteilt sich die Erwerbsquote ungleicher auf die Altersklassen wie bei den Männern. Jüngere Frauen sind viel öfter erwerbstätig oder auf Arbeitssuche als ältere Frauen. Positiv ist, dass sowohl Nord- als auch Südtirol hohe Erwerbsquoten bei den Jungen von 15 bis 24 Jahren und den Älteren ab 45 Jahren aufweisen, während in der mittleren Altersgruppe von 25 bis 44 Jahren das Trentino zu den Tiroler Quoten aufschließt. Neben der geringeren Arbeitslosigkeit in Südtirol macht sich im gesamten Tirol das duale Ausbildungssystem positiv bemerkbar, das es im Trentino in dieser Form nicht gibt. Deswegen ist dort der Besuch der Oberschulen und damit der Anteil an Nicht-Erwerbspersonen höher.

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