Armutsrisiko von Kindern
"Kinder sind ein Armutsgrund", stellt Hermann Atz für Südtirol fest (Benedikter 2005, S. 11). Damit sind sie aber auch selbst überdurchschnittlich von Armut betroffen.
Konkrete Zahlen zum Ausmaß der Kinderarmut stehen nicht zur Verfügung. Zur Orientierung können für Österreich die Unter 20-Jährigen herangezogen werden, von denen im Jahr 2003 14,8% armutsgefährdet gewesen sind (Bevölkerungsdurchschnitt: 13,2%) (Statistik Austria 2005, S. 25). Tatsächlich ist die Kinderarmut wohl höher einzuschätzen, da die genannte Gruppe auch Jugendliche beinhaltet, die schon im Erwerbsleben stehen. Darauf weisen die Haushaltstudien in Südtirol eindeutig hin (siehe Tabelle).
Aufgrund der Unfähigkeit von Kindern, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten, ist ihre Wohlstandssituation auf das Engste mit deren Familien verknüpft. Unabhängig von der elterlichen Position, beeinflusst der Familientyp, in dem sie leben, ihr Armutsrisiko. Kinder mit mehreren Geschwistern oder nur einem erziehenden Elternteil sind einem deutlich erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt als andere (siehe Tabelle). Auch das Alter der Kinder, das sich über die benötigte Zuwendung auf die Erwerbsmöglichkeit auswirkt, spielt eine Rolle.
Kinder machen in Tirol 17,9% der Bevölkerung aus. Auf verbreitet hohe Kinderanteile trifft man in erster Linie im Bundesland Tirol, vor allem in Osttirol, im Nordtiroler Oberland und im Zillertal.
Armutsquote | ||
Haushaltstyp | 1998 | 2003 |
Paar, Kinder bis 14 Jahre | 13,9% | 19,2% |
Paar, Kinder ab 15 Jahre | 4,9% | 3,0% |
Elternteil, Kinder bis 14 Jahre | 29,0% | - |
Elternteil, Kinder ab 15 Jahre | 7,5% | - |
Quelle: ASTAT 117, S. 94. ASTAT 81, S. 110. |