Tirol Atlas Archiv

Kartentext

^UP

Armutsrisiko von Arbeitslosen

2003 waren in Österreich 27% der Arbeitslosen armutsgefährdet (Statistik Austria 2005, S. 94 u. 95), während die durchschnittliche Armutsgefährdungsquote bei 13,2% liegt. Damit gehören sie zu den am stärksten gefährdeten Bevölkerungsteilen. Dies kann für Südtirol bestätigt werden (vgl. Benedikter 2005, S. 39). Obgleich hier keine direkten Werte existieren, lässt sich dies zahlenmäßig zumindest indirekt erfassen. Die Arbeitslosen stellen zwei Drittel der Sozialhilfebezieher (Benedikter 2005, S. 23) und 27% der Haushalte ohne Erwerbstätige sind 2003 arm (Mittelwert: 14,9%) (ASTAT 117, S. 93.).
Mit zunehmender Dauer der Arbeitslosigkeit steigt das Armutsrisiko. Während sich Kurzzeitarbeitslosigkeit nur geringfügig auszuwirken scheint (siehe Tabelle), sind vor allem Langzeitarbeitslose sowohl in Südtirol (Benedikter 2005, S. 66) als auch in Österreich einem besonders hohen Armutsrisiko ausgesetzt.

Arbeitslosigkeit ist im Bundesland Tirol ein ungleich größeres Problem als in Südtirol, wo die Bevölkerung in weit geringerem Maße davon betroffen ist. Die mittlere jährliche Arbeitslosenquote 2001 lag in 45% der Gemeinden im Land Tirol über dem höchsten Südtiroler Gemeindewert (=4,4%). Der Anteil der Arbeitslosen an der Wohnbevölkerung betrug im Land Tirol 2,1%, in Südtirol 1,0%.

Armutsgefährdung und Arbeitslosigkeit in Österreich 2003
Armutsquote
Gruppe20-64 JährigeAlle

Arbeitslose, gesamt30%27%

Haushaltsmitglieder von:
Kurzzeitarbeitslosen*14%16%
Langzeitarbeitslosen**36%36%

*bis 6 Monate, **ab 1 Jahr
Quelle: Statistik Austria 2005, S. 29 und 94-96