Dominante Branche bei der erwerbstätigen Wohnbevölkerung 2001

Ist eine deutliche Mehrheit der Erwerbstätigen einer Gemeinde in nur einer Wirtschaftsbranche beschäftigt, stellt dies eine erhöhte Quelle örtlicher wirtschaftlicher Instabilität dar. In einer solchen ökonomischen Monokultur sind die Gemeindebewohner, ist ihr Wohlstand auf Gedeih und Verderb der Befindlichkeit eines einzigen Wirtschaftszweiges ausgeliefert.
Im Vergleich zu den Arbeitsplätzen in den Gemeinden stellt sich die Situation ungleich ausgeglichener dar. In einer viel größeren Zahl von Gemeinden gibt es keine dominante Branche. Dies gilt für die weitaus meisten Kommunen in beiden Tiroler Ländern, wobei auch hier Südtirol anteilsmäßig besser abschneidet.

In den meisten Tiroler Gemeinden dominiert keine Wirtschaftsbranche die erwerbstätige Wohnbevölkerung. Für das Bundesland Tirol trifft das allerdings in geringerem Ausmaß zu, was nicht zuletzt auf den Bezirk Reutte zurückzuführen ist, der als einziger Bezirk in mehr als der Hälfte der Gemeinden eine Dominanz verzeichnet (in 77%!).

Dominiert eine Branche in der erwerbstätigen Wohnbevölkerung der Tiroler Gemeinden, so ist dies am häufigsten die Sachgütererzeugung. Es bestehen zwei größere Zonen dieser Dominanz: das Unterinntal zwischen Baumkirchen und Breitenbach a.I. (Wattens-Kundl) und das Außerfern entlang des Lechs. Das entspricht den industriellen Zentren des Bundeslandes Tirols mit zum Teil großen Werken. Eine dritte, kleinere Ansammlung befindet sich im oberen Pustertal.

Das Beherbergungs- und Gaststättenwesen ist jene Branche, die in Tirol am zweithäufigsten dominiert. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass die Daten vor allem für Österreich die Situation in der Zwischensaison wiedergeben (Stichtag der Zählungen: Österreich: 15. Mai; Italien: 21. Oktober). Deren Bedeutung ist demnach über das Jahr gesehen wohl höher zu bewerten. Die betroffenen Gemeinden liegen zumeist in den hinteren Talbereichen der Seitentäler. Sie sind über das ganze Land verstreut mit deutlichem Schwerpunkt in Nordtirol.

In einigen wenigen Gemeinden dominiert die Landwirtschaft. Obwohl alle im Süden entlang der Mendel gelegen, ist dies nicht eindeutig an einer bestimmten Nutzung festzumachen.