Arbeitsplätze im öffentlichen Bereich 2001
Der öffentliche Bereich umfasst alle Erwerbstätigen in den Wirtschaftsabteilungen: "Öffentl. Verwaltung und Sozialversicherung", "Unterrichtswesen" und "Gesundheits-/Veterinär-/Sozialwesen".
Da für Südtirol zumindest für die jüngere Zeit keine Veröffentlichungen zum mittleren erzielten Einkommen im öffentlichen bzw. diesem nahestehenden Bereich zur Verfügung stehen, kann dieser bei der Ermittlung des Lohnpotenzials keinen Eingang finden. Die hohe Zahl der Arbeitsplätze lässt deren Berücksichtigung jedoch notwendig erscheinen.
Laut einer Studie des AFI-IPL werden in Südtirol in dieser Sparte überdurchschnittliche Gehälter bezahlt (S.6). Dies kann für das Bundesland Tirol nicht eindeutig bestätigt werden. Laut Arbeiterkammer Tirol liegt der Durchschnittslohn der Sparte "Unterrichtswesen" mit 1715 Euro brutto monatlich deutlich unter dem Mittelwert aller Branchen (1795 Euro), jener für "Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung und Sozialversicherung" (1847 Euro) und "Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen" (1846 Euro) darüber (S.492), was im Mittel auf ein durchschnittliches Entgelt hinausläuft.
Wenn der Bereich auch aufgrund seiner Einkommenshöhe nicht eindeutig auf die Plus-Seite der Wohlstandskriterien zu verbuchen ist, so doch aufgrund der relativ hohen Arbeitsplatzsicherheit.
Anzahl der Arbeitsplätze im öffentlichen Bereich
Die meisten Arbeitsplätze im öffentlichen bzw. diesem nahestehenden Bereich stehen in den Verwaltungszentren zur Verfügung. Allen voran sind die beiden Landeshauptstädte zu nennen, wobei zwischen Land Tirol und Südtirol ein Unterschied deutlich wird. Während sich in Innsbruck der Sektor im Vergleich zu den Bezirkshauptorten deutlich überproportioniert darstellt, ist dies in Südtirol nicht der Fall. Im Gegenteil macht er sich in Bozen deutlich kleiner aus, als aufgrund der Erwerbstätigenverteilung zu vermuten wäre. Das Fehlen einer großen Universität und sprachgruppenpolitische Motive können mögliche Ursachen für das geringere Gewicht Bozens sein. Im Land Tirol entspricht in Lienz die Zahl der öffentlichen Arbeitsplätze am ehesten dem Erwerbstätigenverhältnis zur Landeshauptstadt. Hier mag die isolierte Lage Osttirols eine Konzentration der öffentlichen Dienste mit sich bringen.Weitere größere Ansammlungen außerhalb der Bezirkshauptorte stehen in Südtirol im Zusammenhang mit der Einwohnerzahl. In Nordtirol spielen auch dezentral platzierte Einrichtungen wie Schulen (Stams, Strass, Zell am Ziller) und Krankenhäuser (Zams, Natters, Bad Häring) oder Kasernen (Hochfilzen) eine Rolle.
Anteil der Arbeitsplätze im öffentlichen Bereich
Hohe relative Werte fallen in Südtirol mit hohen absoluten Werten zusammen, im Land Tirol nicht. Dort verzeichnen im Gegensatz zu Südtirol auch viele kleine Gemeinden mit wenigen öffentlichen Arbeitsplätzen hohe Anteile. Eine weitere Gruppe von Gemeinden mit höheren Anteilen von öffentlichen Arbeitsplätzen sind jene, die einzelne größere Einrichtungen (siehe oben) bei vergleichsweise geringer Bevölkerungszahl besitzen. Eine lockere Anhäufung von Gemeinden mit hohen Werten lässt sich im Großraum Innsbruck feststellen.
Die 10 höchsten Werte in Tirol
absolut - relativ |
Die 10 niedrigsten Werte in Tirol
absolut - relativ |
AFI-IPL: ArbeitnehmerInnensurvey 2004. Entlohnung und Angemessenheit des Einkommens (Newsletter1/2004). - Bozen 2004.
Kammer für Arbeiter und Angstellte für Tirol (AK): Wirtschafts- und Sozialstatistisches Jahrbuch 2002. - Innsbruck 2003.