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Branchenkonzentration der Arbeitsplätze 2001

Die Branchendurchmischung stellt - neben der Anzahl der Arbeitsplätze - ein Kriterium für die Breite der wirtschaftlichen Basis dar. Je bunter und ausgeglichener die Mischung, desto geringer ist die Abhängigkeit von den Befindlichkeiten einer Branche. Die örtliche Wirtschaft ist stabiler und weniger anfällig gegenüber äußeren/makroökonomischen Schwankungen und wirtschaftlichen Veränderungen.

Der Branchen-Konzentrationsgrad der Arbeitsplätze gibt an, in welchem Ausmaß die Arbeitsplätze in der örtlichen Wirtschaft von einer oder wenigen Branchen abhängen. Der Wert 100 steht für die totale Abhängigkeit der örtlichen Wirtschaft von einer Branche, d.h. alle Arbeitsplätze gehören einem Wirtschaftszweig an.

In Tirol verbuchen die Gemeinden mit sehr vielen Arbeitsplätzen den niedrigsten Konzentrationsgrad, d.h. die geringsten Abhängigkeiten. Dabei ist zu bemerken, dass bei vergleichbaren Größenordnungen die Südtiroler immer etwas darüber liegen.
Leifers und Wattens sind die Ausnahmen. Während sich die hohen Werte in Leifers aus einer Betriebehäufung gleicher Branche ergeben, ist in Wattens die überragende Rolle eines einzelnen Industriebetriebes Ursache. Letzteres lässt sich auch für einige kleine und mittlere Gemeinden mit sehr großen Industriebetrieben (Kundl, Breitenwang, St.Martin im Passeier, Kiens) feststellen.

Hohe Werte sind weiters in den Seitentälern des Bundeslandes Tirol anzutreffen, unabhängig davon, wieviele Arbeitsplätze vorhanden sind. Dies gilt auch für die Tourismushochburgen, wo zwar eine Verbreiterung der Basis in der Quantität, nicht jedoch in der Diversität stattgefunden hat. Dass dies der nächste Schritt in der Entwicklung ist, lassen die Klassiker (Sölden, St. Anton, Mayrhofen) erahnen, die im Vergleich der Newcomer (Ischgl) deutlich niedrigere Branchenkonzentrationen aufweisen. (Tatsächlich ist die Branchenkonzentration in den Tourismusorten noch höher einzuschätzen, da der Stichtag der Daten liefernden Zählung am 15. Mai in der Zwischensaison liegt).

Gemeinden mit sehr wenigen Arbeitsplätzen zeigen oftmals sehr hohe Werte, was daraus zu erklären ist, dass schon kleine Betriebe den örtlichen Arbeitsmarkt bestimmen können und damit eine Abhängigkeit schaffen. Daraus erklärt sich auch eine Häufung von Gemeinden mit hohen Branchenkonzentrationen im Außerfern mit seinen Kleingemeinden. Weitere Ansammlungen von Gemeinden mit höheren Werten bestehen auch vom Pitztal westwärts, im Zillertal und zwischen Bozen und Bruneck.

Branchen-Konzentrationsgrad:
Die 10 höchsten Werte
Land Tirol - Südtirol

Die 10 niedrigsten Werte
Land Tirol - Südtirol