Tirol Atlas Archiv

Kartentext

^UP

Woher kommen die Äpfel?

Obstbau

Die Verteilung der Obstbaufläche hat zum einen, ähnlich wie der Weinbau, klimatische Gründe. Das milde Klima in den Tälern Südtirols bietet optimale Voraussetzungen für den Anbau von Kernobst (Äpfel und Birnen), wogegen in den höheren Tälern die tieferen Temperaturen und insbesondere die Spätfröste den erwerbsmäßigen Obstbau behindern.

Image
Äpfel (©Angela Dittfurth)

Zum anderen spielen auch gesellschaftliche bzw. wirtschaftliche Gründe eine Rolle für die Dominanz des Obstanbaus in Südtirol. (Im Nordtiroler Inntal wäre klimatisch gesehen der Obstanbau ebenfalls problemlos möglich.) Im Laufe der Zeit haben sich die großen Apfelplantagen nicht nur auf Kosten der Weingärten ausgedehnt, sondern systematisch auch anderes Obst aus den Obststeigen verdrängt.

Der Obstbau in Südtirol hat internationale Bedeutung, denn etwa jeder zehnte europäische Apfel wird in Südtirol geerntet. Insgesamt werden in Südtirol fast 20.000 ha für den Obstanbau genutzt. Hauptanbaugebiete sind das Etschtal zwischen Meran und Salurn, der Vinschgau bis hinauf nach Laas sowie das Eisacktal rund um Brixen (Tabelle Land Südtirol). In Nordtirol werden lediglich in Stanz mehr als 15% der landwirtschaftlichen Nutzfläche für den Obstanbau verwendet, Stanzer Zwetschken sind in ganz Tirol ein Begriff (Tabelle Land Tirol). Außerhalb Tirols setzt sich das Obstbaugebiet an der Etsch weiter nach Süden bis in das Trentino fort, wobei den Plantagen am Nonsberg größere Bedeutung zukommt. In allen weiteren angrenzenden Regionen ist der Obstbau nahezu bedeutungslos. Auch in Bayern, wo der Obstanbau in der Statistik leider nicht getrennt ausgewiesen und deshalb nicht auf der Karte dargestellt wird, spielt er keine Rolle.

Mit fast 50% Anteil an der Gesamtapfelernte ist der Golden Delicious die dominierende Obstsorte Südtirols.

verwandte Themen: