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Wieviele Rinder hält ein Tiroler Bauer?

Betriebsgröße (Rinder je Betrieb)

Wegen der in vielen Tiroler Gebieten vorherrschenden Viehhaltung (zumeist Rinderhaltung) kann man anhand der Anzahl der in einem Betrieb gehaltenen Rinder sinnvolle Vergleiche zwischen den einzelnen Gemeinden anstellen. Diese Zahl ist weniger von naturräumlichen Voraussetzungen abhängig, sondern spiegelt vielmehr historische oder politische Entwicklungen wider.

Deutlich fallen die geringen Betriebsgrößen im Tiroler Oberland auf. Dies ist ein Gebiet, wo über Jahrhunderte hinweg bei der Hofvererbung Realteilung praktiziert wurde. Dabei wurden die Höfe unter allen Erben aufgeteilt und damit immer kleiner. Im Gegensatz dazu steht das Tiroler Unterland östlich von Innsbruck, in dem die Betriebsgrößen im Durchschnitt zumeist über 15 Tieren liegen. In Südtirol ist das Bild nicht ganz so leicht unterteilbar, obwohl auch dort Schwerpunkte der Rinderhaltung zu entdecken sind, so beispielsweise im gesamten Pustertal.

Im Allgäu ist es in den letzten Jahrzehnten zu einer starken Intensivierung der Landwirtschaft gekommen, die früher eine ähnliche Struktur aufwies wie im angrenzenden Außerfern. Heute herrschen deutlich größere Betriebe vor. Das Allgäu ist in ganz Deutschland für seine Milchprodukte bekannt und beliebt.

Rinder auf der Weide

Bild: Angela Dittfurth

Im gesamten Kerngebiet (Tirol) wird der Erhalt kleinbäuerlicher Strukturen im Gegensatz zu umliegenden Regionen gefördert. In Bayern oder in Graubünden hat die jahrzehntelang praktizierte Strategie "wachse oder weiche" dazu geführt, dass die durchschnittliche Betriebsgröße bei 30 Rindern oder darüber liegt.

Zu beachten ist, dass in Österreich nur Betriebe mit mindestens 3 Rindern (in Bayern: 8) berücksichtigt sind - außer wenn die landwirtschaftlich genutzte Fläche über 2 ha liegt - in Italien dagegen sämtliche Betriebe mit Rindern.

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