Übernachtungen pro Einwohner
Die Tourismusintensität
Die räumliche Verteilung der Übernachtungen zeigt, welche Teile des Landes die Gäste bevorzugt aufsuchen. Allerdings gibt die Zahl der Übernachtungen allein noch nicht hinreichend Auskunft über den Stellenwert des Tourismus in einer Region und über seinen Einfluss auf die Wirtschaft und die Gesellschaft eines Raumes. Um mehr Aussagekraft zu erhalten ist es erforderlich, die Zahl der Übernachtungen in Relation zur Zahl der Einwohner zu setzen.
Die räumliche Verteilung der Einwohner und jene der Übernachtungen ist auf weite Strecken konträr. So weisen die Städte in den großen Haupttalzonen die höchsten Einwohnerzahlen auf, allen voran die Landeshauptstädte Innsbruck und Bozen sowie Meran. In den anderen Gemeinden ist die Zahl der Einwohner wesentlich geringer. Sie wird in der Regel umso kleiner, je näher eine Gemeinde dem Talschluss eines Seitentales liegt. Die räumliche Verteilung der Übernachtungen ist oftmals umgekehrt: Je näher eine Gemeinde dem Talschluss liegt, umso höhere Übernachtungszahlen weist sie auf.
Die Tourismusintensität, das ist die Zahl der Übernachtungen pro Einwohner, bringt die beiden Indikatoren zusammen. Je höher die Tourismusintensität, also je mehr Übernachtungen pro Einwohner, desto stärker ist der Einfluss des Tourismus auf die Wirtschaft und die Gesellschaft einer Gemeinde. Hohe Tourismusintensitäten sind nun nicht nur in Gemeinden mit hohen Übernachtungszahlen zu verzeichnen. Sie treten auch in kleinen Gemeinden Süd- und in Osttirols mit weniger Übernachtungen aber auch sehr geringen Einwohnerzahlen auf. Demgegenüber ist die Tourismusintensität in den bevölkerungsreichen Städten Tirols trotz z.T. absolut hoher Übernachtungszahlen gering (Tabelle).
Im Land Tirol ist die Tourismusintensität im Winter höher als im Sommer, in Südtirol ist es gerade umgekehrt. In der jeweils dominierenden Saison erreicht die Tourismusintensität in beiden Ländern ähnlich hohe Werte (rund 35 Übernachtungen pro Einwohner), in der jeweils schwächeren Saison ist sie im Land Tirol höher als in Südtirol (Diagramm).