Tirol Atlas Archiv

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Der Anteil der ladinischen Sprachgruppe in den Gemeinden 2001

Die großen Dolomitentäler sind ladinisch geprägt

4,4% der Südtiroler Bevölkerung gehören lt. Volkszählung 2001 der ladinischen Sprachgruppe an (Diagramm).

Die Ladiner konzentrieren sich im Gadertal und in Gröden. In den Gemeinden Corvara/Corvara, Badia/Abtei, La Val/Wengen, Mareo/Enneberg (Gadertal) und Urtijëi/Wolkenstein, S.Crestina/St.Christina, Sëlva/St.Ulrich (Gröden) stellen sie jeweils über 4/5 der Bevölkerung. Kastelruth am Eingang des Grödner Tales nimmt mit dem Vorhandensein einer starken Ladiner Minderheit eine Sonderstellung ein. Hier geht das deutsche ins ladinische Südtirol über. So sind die Fraktionen Überwasser, Runggaditsch und Pufels vorwiegend ladinisch, die übrigen deutsch.
Außerhalb der verbliebenen Rückzugsgebiete tritt die Sprachgruppe in geringem Maße stärker in den den Tälern vorgelagerten Städten, vor allem in und um Bruneck, aber auch rund um Brixen, sowie in der Landeshauptstadt Bozen auf. Als übergeordnete Wirtschafts- und Verwaltungszentren üben sie ihre Anziehungskraft auf die Angehörigen aller Sprachgruppen aus, die sich dementsprechend wiederfinden.

Das einstmals in weiten Teilen Tirols verbreitete Ladinisch bzw. Romanische (für den hinteren Vinschgau und das obere Inntal noch im 16. Jahrhundert belegt) ist aufgrund der zunehmenden, schon über ein Jahrtausend währenden Assimilierungsdruckes als Volkssprache außerhalb der Dolomitentäler allmählich verschwunden.