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Corine Landnutzung 2000 - Latschen, Krummholz und Zwergstrauchheiden

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In dieser Kategorie wird der gesamte Krummholz- und Zwergstrauchgürtel oberhalb der Waldgrenze zusammengefasst. Dazu zählen die Latschen- und Grünerlengebüsche sowie die daran anschließenden Alpenrosen-, Beerenstrauch- und Zwergwacholderheiden. In der offiziellen CORINE-Nomenklatur gehören die Latschen zur Klasse 3.2.2. "Heiden und Moorheiden".

Die Latschenkiefer (Legföhre, pinus mugo) bildet meist Gebüsche bis max. 3,50 m Höhe. Sie hat ihre Verbreitung oberhalb des geschlossenen Hochwaldes von etwa 1500-2000 m Höhe. Die Latschen sind typisch für kalkhaltige Böden und haben deshalb ihren Verbreitungsschwerpunkt in den nördlichen und südlichen Kalkalpen. Die krüppelige Wuchsform stellt eine hervorragende Anpassung an die klimatischen Bedingungen dar, sowohl als Schutz vor Wind als auch gegen Schneelast im Winter. An feuchteren Standorten, bevorzugt auf Silikatgestein (also im Zentralalpin) wird diese ökologische Nische von Grünerlengebüschen eingenommen.

Die Krummholzstufe ist für den Menschen vor allem als Schutzwald von Bedeutung. Die Sträucher schützen den Boden vor Erosion, bremsen Steinschlag und bieten einen ersten Schutz vor Lawinen und Muren, die meist oberhalb der Baumgrenze ihren Ursprung haben. Durch die niedrige Wuchshöhe ist die Schutzwirkung jedoch begrenzt.

Die Zwergstrauchheiden bilden insbesondere in den Zentralalpen (auf Silikatgestein) einen geschlossenen Gürtel. Die Zwergsträucher siedeln zudem als erste Holz bildende Gewächse auf aufgelassenen Almwiesen. Dort, wo die Waldgrenze durch den menschlichen Einfluss herabgesetzt wurde, werden sie später von größeren Büschen und letztendlich Bäumen verdrängt.

Angela Dittfurth