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Corine Landnutzung 2000 - Nadelwälder

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Tirol3720km² (29,42%)Diagramm
Südtirol2720km² (36,81%)Diagramm
 
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Mit über 30% haben Nadelwälder den deutlich größten Anteil an der Fläche Tirols. Lärchen und Zirben bilden in den Zentralalpen das oberste Waldstockwerk, von ca. 2000 m (zu den Randalpen hin ab 1600 m) bis zur natürlichen Waldgrenze bei etwa 2300 m. Darunter liegt das natürliche Vorkommen der Fichten, die im gesamten Alpenraum weit verbreitet sind und zwar in den Randalpen vor allem in der Höhenstufe zwischen 1400 und 1500 m, im zentralalpinen Raum dagegen von den Tallagen bis 2000 m Höhe.

Reine Tannenwälder gibt es noch im Südtiroler Unterland. Kiefern sind im südalpinen Raum häufiger anzutreffen sowie auf nährstoffarmen oder trockenen Böden. Die reinen Lärchenwälder sind zumeist ein Relikt einer früheren Nutzung als Waldweide bzw. Mähwiese. Dort wurden die Fichten als Schattenbäume entfernt, um bessere Bedingungen für den Graswuchs zu erhalten.

Im Laufe der Jahrhunderte langen Waldnutzung verdrängten die Fichten viele andere Baumarten aus dem Wald, insbesondere Tannen und Laubbäume. Im Sinne einer (auch ökologisch) nachhaltigen Nutzung wird heute versucht, wieder vermehrt Laubbäume aufzuforsten. Die vielleicht wichtigste Funktion des Waldes im Gebirge ist der Schutz des menschlichen Siedlungsraums vor zerstörerischen Naturereignissen, wie Muren und Lawinen. Zudem dienen die Wälder vielfach als Erholungsraum.

Die obere Grenze des Nadelwaldes liegt häufig unter der klimatisch möglichen Höhe. Zugunsten größerer Almflächen und für den lokalen Holzbedarf wurden schon vor Jahrhunderten Wälder gerodet und die Waldgrenze damit um etwa 100-200 m herabgesetzt (Großteil der Lärchen-Zirbenwälder). Durch das Auflassen von Almflächen in den letzten Jahrzehnten, kommen nach und nach wieder Waldflächen dazu. Bisher sind diese Flächen allerdings erst verbuscht und meist von Zwergsträuchern, Grünerlen oder Latschen bestanden.

Angela Dittfurth