Tirol-Atlas Analog - Eine Landeskunde in Karten
Als Landeskunde in Karten konzipiert, war der Tirol-Atlas in 21 Themenkreisen darauf ausgelegt, die verschiedenen Erscheinungen von Natur, Gesellschaft und Wirtschaft anschaulich zu vermitteln und damit auch jene Lücke zu schließen, die im Fehlen einer wissenschaftlich fundierten aktuellen Landesbeschreibung bestand. Gerade in der schnellebigen Zeit kam der thematischen Karte besondere Bedeutung zu, da sie im Gegensatz zu ausführlichen Abhandlungen Zustände und Entwicklungen rasch – quasi auf einen Blick – erfassen ließ. Durch die graphische Aufbereitung konnten grundlegende Informationen über Tirol und seine Nachbargebiete übersichtlich wiedergegeben werden. Dabei wurde Wert darauf gelegt, Inhalte in möglichst einfacher kartographischer Form darzustellen und nur in begrenztem Ausmaß auch kompliziertere bzw. komplexe Ausdrucksweisen zu wählen. Nur so konnte der Atlas eine Anschauungshilfe für alle Bildungsbereiche sein. Ein weiteres Ziel verfolgte der Atlas in der Umsetzung der Grundlagenforschung als Basis für raumplanerische Entscheidungen.
Download Karten-Scans
Alle Kartenscans und Begleittexte stehen unter der Lizenz CC BY-SA 4.0. Die Karten wurden mit einem HP Designjet 4500 Scanner im PNG-Format bei 300 dpi Auflösung gescannt. Eine Georeferenzierung oder Farbkorrektur fand nicht statt.





















Über den Tirol Atlas
Ein Großteil der Kartenentwürfe entstand im Institut, doch wurden auch anerkannte Fachkräfte zur Mitarbeit eingeladen, um die inhaltliche Gestaltung des Gesamtwerkes stets nach dem neuesten Forschungsstand auszurichten. Die kartographische Umsetzung und Druckvorbereitung der Entwürfe erfolgte zur Gänze in der Abteilung Landeskunde, wo einerseits mit den bewährten Techniken der Kartographie gearbeitet wurde, die eine – in Rezensionen wiederholt geschätzte – hohe Qualität gewährleisteten, und andererseits in zunehmendem Maße auch die EDV-gestützten Verfahren zum Einsatz kamen. Neben dem Gesamtleiter, em. Univ.Prof. Dr. A. Leidlmair, standen für Entwurfsbearbeitung und Kartographie lediglich drei wissenschaftlich qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung (Dr. Josef Aistleitner, Dr. Wilfried Keller und Maria Haffner), die durch teilzeitbeschäftigte Vertrags- bzw. Studienassistenten unterstützt wurden.
Der Maßstab der Hauptkarten betrug 1: 300.000, jener der Nebenkarten 1: 600.000, wodurch sich für den Darstellungsraum ein Blattformat von 66 x 87 cm ergab. Dem Nachteil einer daraus resultierenden Unhandlichkeit für den Benutzer stand der entscheidende Vorteil des großen Maßstabs gegenüber, der eine weitgehend lagerichtige und nicht nur auf die regionale Verbreitung beschränkte Wiedergabe der Inhalte erlaubte. Der Blattschnitt umfasste als Kernraum Nord-, Ost- und Südtirol, weiters die angrenzenden Gemeinden der Bundesländer Kärnten, Salzburg und Vorarlberg sowie Randgebiete Bayerns, Graubündens, des Trentino und anderer oberitalienischer Provinzen. Das Angebot eines ausgedehnten überregionalen Vergleichs verlangte jedoch eine Bearbeitung von mehr als 700 Gemeinden, von denen nur 279 auf Nord- und Osttirol und 116 auf Südtirol, also nur knapp 60% auf Tirol beiderseits des Brenners, entfielen. Der sich daraus ergebende zeitraubende Aufwand bei der Grundlagenbeschaffung schien, abgesehen von der besonderen historischen Situation Tirols, damals angesichts der neuen grenzüberschreitenden Herausforderungen nach dem EU-Beitritt durchaus berechtigt. Die Eigenarten des Landes und die gegenwärtigen Wandlungen in der Wirtschafts- und Sozialstruktur kamen im Vergleich zu seinen Nachbarn besonders deutlich zum Ausdruck.
Nach dem Erscheinen der 12. Lieferung lagen schließlich 109 Blätter mit 220 Karten und 10 ergänzenden Blättern mit Beispielen, Ausschnitten bzw. Diagrammen, sowie kurze Begleittexte im Gesamtumfang von 700 Seiten vor.
Am 11. Juni 1999 wurde der Tirol-Atlas im vollen Umfang abgeschlossen und im Rahmen eines Festaktes im Urich Haus dem Land Tirol als Herausgeber übergeben.
Im Zeitraum 2001 - 2007 wurde schließlich der digitale Tirol Atlas als Nachfolger des analogen Kartenwerks in einem grenzüberschreitenden Interreg III A Projekt erstellt. Er ist auch heute noch im Web unter https://tirolatlas.uibk.ac.at frei zugänglich.